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Der SHENGTAI oder Heilige Embryo im Geistfeuer der Meditation, Stufen des Spirituellen

Freitag, August 26th, 2016

Shengtai Bild 3

DER SHENGTAI IM GEISTFEUER DER MEDITATION

Kalligraphie Licht, Feuer von Christine Lehmann

Christine Lehmann schreibt hierzu: „Im chinesischen Schriftzeichen für Licht-guang- verbinden sich die Zeichen für Feuer und für Mensch. Der Mensch im Feuer – er brennt und verbrennt doch nicht, Äußerlich verbrennt, vergeht seine Erscheinung  in der Zeit, er ist sterblich Und dennoch ist seine Existenz ewig. In alten Überlieferungen gibt es dafür Bilder wie z.B. von Abraham im Feuerofen, den er unbeschadet übersteht. Oder vom brennenden Dornbusch, der brennenden Materie, die vom Feuer nicht zerstört wird.
Auf dem Abgrund des Schwarzen, der Finsternis, erscheint das Licht. Es ist weiß. In ihm sind bereits alle anderen Farben enthalten, das heißt, alles, was es gibt, ist darin aufgehoben.

Für den Autor Jotin (Josef Giebel ist die Kalligraphie ein Abbild des heiligen oder goldenen Embryo im Geistfeuer der Mediation. Der heilige oder goldene Embryo entwickelt sich als Lichtkörper in Menschen, die einen spirituellen Weg gehen. Der Lichtkörper in der Kalligraphie steht kurz vor der Vollendung . Solange das Geistfeuer noch brennt, ist er noch nicht vollendet. Nachdem er voll ausgebildet ist, erlöscht das Geistfeuer und der Lichtkörper tritt in das Reich des Lichtes ein.

Der Shengtai

Um sich zu verwirklichen, streben die daoistischen Mönche  die Schaffung eines Lichtkörpers an. Desweiteren ist das Ziel eines daoistischen Mönches ebenso wie im Buddhismus die Buddhaschaft.

So wie sich in einer Frau aus einer befruchteten Eizelle ein Embryo und schließlich das Kleinkind entwickelt, das, wenn es voll entwickelt ist, geboren wird, so erschafft der Taoist auf seinem spirituellen Weg den heiligen oder goldenen Embryo(im Chinesischen Shengtai genannt) Zunächst bildet sich  in seinem Hara,  das zwei Finger breit unter dem Bauchnabel und eine Strecke in den Körper hinein liegt, die goldene Perle. Wenn die goldene Perle, die auch das goldene Elixier genannt wird, vollständig ist, beginnt im Hara ein Geistfeuer zu brennen, das aus der goldenen Perle, den goldenen Embryo sozusagen ausbrütet. Für die Schaffung der goldenen Perle und die Entwicklung des goldenen Embryo sind Meditation oder das Praktizieren eines anderen bekannten spirituellen Weges ausreichend. Darüber hinaus gehende Techniken, wie sie in daoistischen Schriften beschrieben werden, sind nicht erforderlich. Die goldene Perle bzw. das goldene Elixier sowie der heilige Embryo entwickeln sich  nämlich überall auf der Welt in Menschen, die einen spirituellen Weg gehen, bei buddhistischen Mönchen und Zen-Mönchen ebenso wie bei Sufis oder den heiligen Männern der australischen Aborigines.
Wenn der goldene Embryo gewachsen und gereift ist, betritt er über die Schädeldecke als Buddhakörper das geistige Reich, das auch als Reich des Lichtes bezeichnet wird. Das Geistfeuer im Hara erlischt. Mit magischen und spirituellen Fähigkeiten ausgestattet, von denen einige auch als Siddhi bezeichnet werden, fungiert dieser  Lichtkörper von nun  an als neuer Träger des Bewusstseins. Der irdische Körper ist sein Werkzeug, um damit zum Wohle der Menschen wirken zu können.

Der Vollendete kann seinen Lichtkörper in viele Lichtkörper teilen und hierdurch
an mehreren Orten gleichzeitig wirken. Der Heilige Embryo gilt als die „unsterbliche Seele“, die auch den physischen Tod übersteht und als reiner Körper die sterbliche Hülle verlassen wird. Der Vollendete ist dann zum Hsien, zum Unsterblichen geworden.

Zu wie viel Prozent sich das goldene Elixier oder bei fortgeschrittenen Adepten der goldene Embryo entwickelt hat, lässt sich in erlernbarer geistiger Schau oder auch durch Radiästhesie feststellen. Wenn man sich darum bemüht, kann sich diese Fähigkeit auch als Sidhhi auf einem spirituellen Weg einstellen. Die Konzentrationsfähigkeit soll dabei eine große Rolle spielen. Solange das Geistfeuer im Hara noch brennt, ist der goldene Embryo noch nicht ausgereift. Hohe Werte findet man  bei tibetischen Mönchen und insbesondere den tibetischen Meistern. Fortgeschritten sind  in der Regel auch Zen-Meister. Bei westlichen Adepten anderer Richtungen als im Zen oder im tibetischen Buddhismus findet der Autor, wenn überhaupt, allenfalls ein bis zwei Prozent des goldenen Elixiers, auch wenn diese von einer langen Meditations-Praxis berichten oder sich sogar als erleuchtet bezeichnen. Über ihren Bewusstseinszustand kann der Autor allerdings nichts aussagen. Am weitesten fortgeschritten sind im Westen Menschen, die schon bei der Geburt einen höheren spirituellen Entwicklungsstand aus früheren Leben mitbringen. Oft  wissen sie gar nichts davon. Wenn jemand ernsthaft mit Zen beginnt oder den tibetischen Weg geht und  bei Null beginnt, dann kann er in der Regel in einigen Jahren ein paar Prozent des goldenen Elixiers ansammeln, bei einigen vollzieht sich der spirituelle Fortschritt  allerdings auch deutlich schneller. Der schnellere Fortschritt könnte mit dem höheren Rang der Geistwesen zusammenhängen, die ihnen zur Seite stehen. Die Schutzgeister und Führer spirituell fortgeschrittener Menschen weisen die mehrfache Körpergröße von Menschen auf. Sie räumen Hindernisse aller Art aus dem Weg und scheinen dem Autor vergleichbar mit den Folgegeistern großer Helden der isländischen Sagas. Sie kommen von der Ebene des Seins, von welcher auch der Adept stammt. Im Laufe der spirituellen Entwicklung eines Menschen werden sie durch immer höherrangige Wesenheiten ersetzt. Bei Menschen, die rasch spirituell fortschreiten, weisen sie von Anfang an eine hohe spirituelle Intelligenz auf.

Warum es von Bedeutung sein kann, den spirituellen Entwicklungsstand eines Menschen zu kennen:  Ein Buch über das Gehen eines spirituellen Weges wird man wohl kaum kaufen wollen, wenn der betreffende Autor nicht selber über eigene Erfahrungen verfügt, sondern nur abgeschrieben hat bzw. etwas beschreibt, das nicht den Erfahrungen eines spirituellen Weges entspricht. Bei den Leitern von Meditationskursen ist das Wissen über ihren spirituellen Entwicklungszustand  von noch größerer Bedeutung, weil sich nämlich ein fortgeschrittener  Bewusstseinszustand während der Meditation zum Teil auf die anderen Meditierenden überträgt und damit über den spirituellen Fortschritt während der Meditation mit entscheidet.