Wolkengemälde, starke vertikale Durchmischung der Atmosphäre Anfang März!
Beugt „seelische Reinheit“ Krankheiten und Unglücksfällen vor, führt sie evtl. sogar zur Gesundung und wie kann man sie erlangen!
Eine archaische, sehr wirkungsvolle Methode der seelischen Reinigung ist das indianische Schwitzhütten-Ritual, auch Inipi-Ritual genannt. Es ist gleichzeitig ein Ritual, um Kraft zu gewinnen. Das Inipi-Ritual war früher über ganz Nordamerika verbreitet. So schrieb der Jesuiten-Pater Lafiteau 1724:
Das Schwitzen ist ihr (der Indianer) Universal-Heilmittel, von dem sie großen Gebrauch machen. Die Kranken werden dadurch überschüssige Gefühlsregungen los, die ihren Gesundheitszustand negativ beeinflussen und so bestimmten Krankheiten hervorgerufen haben.
Die Indianer reinigten sich vor jeder heiligen Zeremonie ihres Volkes. Die Reinigung in der Schwitzhütte ist selber ein (schmerzhaftes) Ritual für körperliche und seelische Reinheit, bei der Mutter Erde, der Große Geist Wakan-Tanka und viele andere mächtige Wesenheiten angerufen werden. Es wird Reinheit erlangt und gleichzeitig viel Kraft gewonnen.
Der altgriechische Historiker Herodot beschrieb etwa 450 v.Chr. ein Schwitzhütten-Ritual der Skythen, durch das sie sich nach einem Begräbnis reinigten. Der Ablauf war ähnlich wie das Schwitzhütten-Ritual der nordamerikanischen Indianer.
Schwarzer Hirsch, Häuptling und heilender Weise der Ogalalla-Sioux, beschreibt die positive Wirkung des Inipi-Rituals folgendermaßen:
Wenn wir die Schwitzhütte verlassen, sind wir wie die zurückbehaltenen Seelen, von denen ich erzählt habe und die zu Wakan-Tanka zurückkehren, nachdem sie geläutert sind; denn auch wir lassen alles, was unrein ist, in der Hütte des Inipi-Ritus zurück, damit wir so leben, wie der Große Geist es wünscht, und etwas von der wirklichen Welt des Geistes wissen, die hinter unserer Welt verborgen ist. Die Riten des Inipi sind sehr wakan und werden vor jeder großen Unternehmung ausgeführt, für die wir uns rein machen wollen oder für die wir Kraft zu gewinnen wünschen. ein großer Teil unserer Kraft ist uns daraus zugeflossen.
Wakan-Tanka ist nach Archie Fire Lame Deer derjenige, der nie aufhört, zu erschaffen!
Der Autor dieses Weblogs nahm an einem Inipi-Ritual dieses Lakota-Medizinmannes teil. Das Ritual ging über mehrere Tage. Der Autor konnte dabei eine seelische Reinigung sowie das Anwachsen einer großen seelischen Kraft bei sich selber und den anderen Teilnehmern beobachten. Die Sauna ist nach den Worten Lame Deers demgegenüber nur heiße Luft.
Seelische Altlasten sind nach Datum geordnet an unterschiedlichen Stellen im feinstofflichen Körper zu finden. Sie verdunkeln die Aura. Man kann ihnen einen Wert zuweisen. Wenn ein einzelner Komplex einen bestimmten Wert überschreitet, verursacht er Krankheiten. Dieser Wert ergibt sich aus Vergleichen. Bei länger zurückliegenden Belastungen, die nicht verarbeitet wurden, hat man Mühe, sich an sie zu erinnern. Sie werden verdrängt. Frische seelische Verletzungen können wie Wunden schmerzen, wenn man an das Ereignis denkt, das zu der Verletzung geführt hat. Die meisten Menschen werden wohl hiermit ihre Erfahrungen haben. Bei der Auflösung dieser Altlasten wird die Aura wieder heller. Man fühlt sich freier und besser.
Die Kraft, die beim Inipi-Ritual gewonnen wird, besteht aus vielen Einzel-Energien, die sich unterscheiden lassen. Sie fördert u. a. die Gesundheit. Diese Kraft kann auch auf andere übertragen werden. Im Laufe von Tagen, längstens Wochen nimmt diese Kraft allmählich wieder ab. Bei einem Zen-Seshin, das über mehrere Tage ging, konnte der Autor bei Teilnehmern einen vergleichbaren Zuwachs an feinstofflicher Kraft beobachten.
Die Sitzordnung der Teilnehmer und die den eingeladenen Geistwesen zugeordneten Plätze im Inipi geht aus dem folgenden Diagramm hervor:
Verwendete Literatur:
Schwarzer Hirsch: Die heilige Pfeife, Lamuv Taschenbuch 19, Bornheim, 1982
Archie Fire Lame Deer u. Richard Erdoes: Medizinmann der Sioux, List Verlag München, 1995
Anni Pazzogna: Inipi, Arun Verlag, Engerda, 1996
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Im Inipi ist
die Geisterwelt dem Menschen
nicht mehr verschlossen!
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Mensch, Tier, Pflanze und
auch die Geister sind alle
uns´re Verwandten!
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Die Ahnengeister
zeigen sich dem Menschen als
Fels, Tier oder Baum!
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Schutzgeister zeigen
sich den Samen als weißes
Rentier, den Sioux
als weiße Büffelkuh-Frau
oder als Donnerwesen.
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Grizzly (eigenes Photo)
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Wer den Bären als
Verbündeten hat, findet
alle Heilkräuter!
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Im Neo-Schamanismus sind Hilfsgeister Verbündete. Bären suchen Heilkräuter und fressen sie, wenn sie krank sind.
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Wenn im Inipi
die Hitze unerträglich
wird, ist Gott nahe!
Er hebt uns zu sich empor,
reinigt uns und gibt uns Kraft.
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Bisonjagd (eigenes Photo eines Armringes)
Die großen Bisonherden in der Prärie waren das Jagdwild der Lakota. Der Bison gaben ihnen fast alles, was sie zum Leben brauchten. Obwohl die Bisons heute bis auf kleine Herden verschwunden sind, fühlen sich die Lakota diesen Tieren immer noch eng verbunden. Ihre große spirituelle Führerin erscheint ihnen immer noch in Gestalt der weißen Bisonfrau. Wenn sie Menschengestalt annimmt, ist sie, wie Lame Deer sie gesehen hat, von unbeschreibbarer Schönheit.
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Im nächsten Weblog: Welche anderen Methoden der seelischen Reinigung gibt es, um „Reinheit“ zu erlangen!
Danke für den interessanten Beitrag 🙂