Haiku und Tanka, Jotin, Oktober 2012: Heilen mit Mana!

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Polynesische Trommel, die Mana gespeichert hat (eigenes Foto).

Heilen mit Mana!

Es gibt zwei Arten von feinstofflicher Energie bzw. Substanz, die sehr unterschiedlich sind. Die eine ist Chi in seinen gröberen und feineren Formen, die andere das deutlich schwerere und Materie-ähnlichere  Mana, wie diese Energie in der polynesischen Tradition bezeichnet wird. Die Kung im südlichen Afrika  nennen sie Num. Mana bzw. Num ist auch die Energie, mit denen die Schamanen arbeiten. Sie wird frei, wenn diese beim Trommeln und Tanzen in Trance fallen. Mana lässt sich aber auch ansammeln, indem man sich mit der Absicht, Mana zu sammeln, in der Meditation auf den Atemstrom konzentriert. Konzentration auf den Atemstrom ist auch eine Yoga-Disziplin, genannt Pranayama. Mana stammt aus der Erde und ist eine bedeutende Heilungs-Energie, mit ihr lässt sich auch„Schicksal“ abändern, segnen und noch viele andere Dinge bewirken. Wie Chi so bewirkt auch Mana eine spirituelle Entwicklung, die aber bei Schamanen und den Kung anders verläuft als z.B. in der buddhistischen Tradition. Das Endziel ist jedoch das gleiche, nämlich die Verschmelzung des Mittleren Selbst mit dem Unteren und Höheren Selbst. Wenn sich diese drei Selbste des Menschen miteinander verbinden, so überleben sie als Einheit Tod und Verfall des grobstofflichen Körpers und der Mensch wird allem Anschein nach zu einem Unsterblichen, wie man ihn im Daoismus kennt. (Normalerweise überlebt das Untere Selbst den Tod des grobstofflichen Körpers nicht.)

Das Heilen mit Mana ist wirkungsvoller als das Heilen mit Chi, jedenfalls nach Auffassung und Erfahrung des Autors, allerdings auch deutlich aufwendiger.

Wie der Autor herausfand, dass man zwischen diesen beiden Arten von feinstofflicher Energie bzw. Substanz unterscheiden muss:

Der Autor ist Schamanenschüler in der Tradition des Anthropologen und Schamanismus-Forschers Michael Harner. Dies zur Einführung. In einem Völkerkunde-Museum fragte der Autor in einem Raum nach dem hier vorhandenen stärksten Objekt. Dies war eindeutig ein kleiner eiserner Vogel, den ein sibirischer Schamane bei Heilungen verwendet hatte. Mit diesem eisernen Vogel war ein starker Hilfsgeist verknüpft, der den Schamanen bei seinen Heilungen unterstützt hatte. Da dieser Hilfsgeist ja hier arbeitslos sei, bat er ihn mitzukommen und wies ihm auf der Fensterbank seiner Wohnung einen Mammutknochen als Stützpunkt an. Im Neo-Schamanismus nennt man Hilfsgeister Verbündete. Sie sind die eigentlichen Experten bei schamanischen Reisen und für Heilungen.

Eine dem Autor nahestehende Person litt über längere Zeit hinweg an einer Trigeminus-Neuralgie, einem äußerst schmerzhaften Gesichtsschmerz, welcher die davon Betroffenen mitunter Selbstmord begehen lässt. Um ihr zu helfen, nahm der Autor ein schamanisches Heilungs-Ritual vor, ohne ihr etwas davon zu sagen. Er bat den Hilfsgeist des sibirischen Schamanen aus dem Völkerkunde-Museum, ihm dabei zu helfen und begann ihn mit Chi zu versorgen. Soweit er sich erinnert, bat er dabei auch um die feinstoffliche Heilungs-Energie Reiki.  Aber kaum hatte er sich auf den schamanischen Hilfsgeist, seinen Verbündeten, wie er annahm, eingestellt und ihn um Hilfe gebeten, konnte er nicht länger sitzen bleiben. Es drängte ihn unwiderstehlich zu trommeln und zu tanzen. Er holte seine Schamanentrommel und begann sie zu schlagen und sich auf Strümpfen in seiner Wohnung zu drehen und zu tanzen. Sein Sinn war dabei darauf gerichtet, dem schamanischen Verbündeten die benötigte Energie zur Heilung des Patienten zuzuführen. Er tanzte lange Zeit und geriet allmählich in einen herabgesetzten ekstatischen Bewusstseinszustand. Er bemerkte, dass der sibirische Schamane gekommen war, der mit dem Hilfsgeist zusammen gearbeitet hatte, und erschrak. Aber der Schamane war anscheinend gekommen, um ihm zu helfen und der Autor tanzte, die Trommel schlagend, weiter und steigerte sich immer mehr in sein Trommeln und Tanzen. Plötzlich bemerkte er, dass eine seltsam glitzernde Energie an ihm hochstieg. Er hatte das Gefühl einer großen Gefahr und bekam ziemliche Angst. Dem Impuls abzubrechen stand jedoch sein unbedingter Wunsch entgegen, der unter der Trigeminus-Neuralgie leidenden Person zu helfen. So tanzte er, die Trommel schlagend, weiter. Ununterbrochen stieg die seltsam glitzernde Energie weiter an ihm hoch und plötzlich gab es in seinem Kopf eine Art Explosion. Er taumelte und stürzte zu Boden. Gleichzeitig trat er in einen stark veränderten Bewusstseins-Zustand ein. Neben dem Schamanen bemerkte er nun auch noch andere Wesenheiten, die bei ihm waren. Sein Bewusstsein war offensichtlich erweitert. Er war verwirrt und blieb eine Zeitlang liegen, aber anscheinend hatte er sein Ziel erreicht. Der Hilfsgeist erhielt jetzt, da der Autor in seinem erweiterten Bewusstseins-Zustand am Boden lag, von ihm die notwendige Energie für die Heilung. Er hatte das Gefühl, dass die Heilung in diesem Zeitraum ziemlich rasch stattfand und erhielt später auch die Bestätigung dafür, dass eine Heilung erfolgt war.

Was war das für eine Erfahrung, die der Autor gemacht hatte? Von der glitzernden Energie, die gegen Schluss des Heilungs-Rituals an ihm hochgestiegen war, hatte er noch nie etwas gehört oder gelesen. Jahre später fiel ihm das Buch „Num, Heilen in Ekstase“ von Richard Katz, Dozent für Psychologie an der Harvard Medival School, in die Hände. Das Buch erschien 1985 im Ansata-Verlag. Dort fand er Parallelen zu seinen Erfahrungen.

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Im Vordergrund halb unter den Felsen ehemaliger Tanzplatz der Kung in Namibia (eigenes Foto). Die Felsen haben  die Heilkraft Num bzw. Mana in starkem Masse gespeichert. Den Schwingungen nach zu urteilen, wurde auch hier der Dwe oder Giraffen-Tanz getanzt. Man erhält Resonanz bei der Konzentration auf „Dwe“.

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Die Felsmalerei „Weiße Dame“ am Brandberg in Namibia (eigenes Foto). Alle vier menschlichen Gestalten haben Num bzw. Mana gespreichert, jedoch keines der Tiere (Oryx-Antilopen). Die menschliche Gestalt rechts unten, deren Unterkörper weiß gezeichnet ist, ist die sogenannte „Weiße Dame“. Sie hat das meiste Num bzw. Mana gespeichert. Sie ist ein Num kausi, ein Meister des Num. Bei der Konzentration auf „Num kausi“ erhält man Resonanz. Das Alter der Zeichnungen wird auf zwei- bis viertausend Jahre geschätzt.

Katz beschreibt in seinem Buch die Ergebnisse seiner Feldforschungen bei den Kung-San, einem Jäger-und Sammlervolk in der Kalahari im südlichen Afrika. Der Schwerpunkt seiner Feldforschungen lag auf dem Heiltanz der Kung-San. Der Heiltanz ist ein zentrales Erlebnis im Leben der Kung und findet im Mittel etwa viermal im Monat statt. Der Tanz dauert normalerweise von der Abend- bis zur Morgendämmerung. Die Männer, denen sich zeitweise auch einige Frauen anschließen, tanzen um eine Gruppe von Frauen herum, die um ein Feuer sitzen und singen und dabei rhythmisch in die Hände klatschen. Die Männer tragen zum Teil Tanzrasseln an den Knöcheln. Die Lieder, die gesungen werden, sind Num- und Heilungs-Lieder. Nach und nach wird der Tanz intensiver und ein oder zwei der Tanzenden beginnen zu schwanken. Ihre Beine fangen an zu zittern und einer von ihnen fällt vielleicht auch hin. Sie zittern am ganzen Körper und winden sich schmerzvoll. Anfänger können auch ganz die Kontrolle verlieren. Jetzt sind sie in den Zustand eingetreten, in dem sie heilen können. Allein oder von jemand geführt, gehen sie zu den Anwesenden hin und beginnen sie zu heilen. Dabei ziehen sie die Krankheiten mit den Händen aus dem Körper heraus und werfen sie in Richtung des freien Geländes.

Wie erfahrene Heiler Katz berichteten, steigt beim Num-Tanz eine Energie an der Wirbelsäule entlang hoch, bis sie einen Punkt erreicht, der etwa an der Schädelbasis liegt. Dadurch treten sie in einen veränderten Bewusstseinszustand ein, eine Bewusstseins-Erweiterung, die sie Kia nennen. Wenn sie dabei sind, in diesen Zustand einzutreten, empfinden sie Todesangst und es ist ihnen, als ob sie sterben müssten. Sobald sie in diese  Bewusstseins-Erweiterung erlangt haben, erkennen sie die Krankheiten, von denen ihre Stammesbrüder geplagt werden und verfügen über die Heil-Energie Num, mit der sie diese Krankheiten heilen können. In diesem sogenannten Kia-Zustand können sie auch mit Geistwesen und Gottheiten Kontakt aufnehmen und von ihnen Informationen über die Krankheiten erhalten, die sie heilen wollen. Alle Anwesenden werden von den Heilern behandelt. Vor der Num empfinden die Kung eine ehrfürchtige Scheu.

Nicht alle der Tänzer erreichen den Kia-Zustand, in dem sie heilen können. Bis sie erwachsen sind, gelingt dies jedoch mehr als der Hälfte der Männer und etwa zehn Prozent der Frauen.

Schamanen wie z.B. die sibirischen Völker besitzen die Kung nicht, wohl aber „Num kausi“, das sind Meister oder Besitzer der Num.

Die Num der Kung ist für den Autor dieses Weblogs die gleiche Energie, über welche die Schamanen der zircumpolaren Nordhalbkugel aufgrund ihrer Trance-Tänze verfügen und welche auch der Autor, wie oben beschrieben, einem schamanischen Hilfsgeist zur Verfügung stellte, damit dieser die beschriebene Heilung durchführte. Bei den Polynesiern wird  diese Energie Mana genannt. Die Polynesier haben sie u.a. auch dazu verwandt, um „Schicksal“ abzuändern. Sie lässt sich auch durch Konzentration auf den Atemstrom ansammeln. Mana stammt aus einer tieferen Erdschicht als die Energien der Erd-Mutter, von der im letzten Weblog die Rede war. Dies stimmt damit überein, dass Schamanen vielfach (mit ihrer Freiseele) in der Erde unterwegs sind, um z.B. Verbündete zu finden.

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Die Drei Nornen, Abb. aus „Engel, der die Erde segnet!“ Dort ist auch angegeben, wie sich „Schicksal“ abändern lässt. Das Buch kann als Begleiter auf dem spirituellen Weg angesehen werden.

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