Haiku und Tanka, Jotin, Sept. 2012: Wo heute das Kolumba-Museum steht, war der „Altar für den Kaiserkult“, von dem das antike Köln seinen Namen hat. Der Altar wurde über einem Ort großer Erdkraft errichtet, die Gesundheit, Wachstum und Fruchtbarkeit fördert!

Ausgrabungs-Raum im Kolumba-Museum mit starkem Platz! (eig. Foto)

 Ort großer Kraft im Ausgrabungs-Raum des Kolumba-Museums (eig, Foto)

Wo heute das Kolumba-Museum steht, war der „Altar für den Kaiserkult“, von dem das antike Köln seinen Namen hat.

Der Altar wurde über einem Ort großer Erdkraft errichtet, die Gesundheit, Wachstum und Fruchtbarkeit fördert!

Wenn der Autor zum ersten Mal eine Kirche oder ein Museum aufsucht, dann fragt er sich seit Jahrzehnten, wo hier die Stelle oder das Objekt ist, das die größte Heiligkeit oder die größte Kraft ausstrahlt. Die Lage einer solchen Stelle oder eines solchen Objektes kann er dann, sofern vorhanden, angeben. In einer katholischen Kirche sind es in der Regel der Tabernakel mit den geweihten Hostien oder (und) die Reliquien von (wirklichen) Heiligen. In einem Museum waren es einmal die Knochen eines vor Jahrtausenden verstorbenen Schamanen, welche die größte Kraft ausstrahlen, in einem anderen ein kleiner eiserner Vogel, mit dem ein sibirischer Schamane geheilt hatte und der immer noch der Stützpunkt eines seiner Hilfsgeister war. In einer Synagoge strahlen die Thora-Rollen die größte Heiligkeit aus. Als der Autor dies zum ersten Mal in einem jüdischen Museum in Prag beobachte, war er verwirrt und traute seinen Wahrnehmungen nicht, bis er sich darüber informiert hatte, dass es Thora-Rollen waren, die um einen Stab gewickelt aufgereiht dastanden, und welche große Bedeutung die Thora-Rollen im Judentum besitzen. Es wird nicht nur während der Messe daraus vorgelesen, sondern einmal im Jahr, wenn der Text, das „Wort Gottes“ zu Ende gelesen ist und der Rabbiner mit der Lesung wieder von vorne beginnt, hält man die Thora-Rollen auch im Arm und tanzt mit ihnen und zumindest früher wurden unleserlich gewordenen Thora-Rollen auch rituell beerdigt.

 Kürzlich besuchte der Autor das Kolumba-Museum in Köln, das Kunstmuseum des Erzbistums Köln. Es ist über der Kriegsruine der Pfarrkirche St. Kolumba errichtet, die erstmals im Jahre 980 erwähnt wurde. Das Museum, dessen Architekt Peter Zumthor ist, stellt etwas Besonderes dar und ist nicht mit einem normalen Museum zu vergleichen. Hier hat auch das Sakrale einen Platz, wo es wirken kann. Ein Besuch ist unbedingt zu empfehlen. Hinzu kommt noch, dass hier eine starke und segensreiche Naturkraft wirksam ist, die für jeden von Nutzen ist:In dem Ausgrabungs-Raum mit Mauer-Resten, die bis in das römische Köln zurückgehen, fragte sich der Autor, welche Stelle hier die größte Heiligkeit und (oder) Kraft aufweist. Er fand eine Stelle sehr großer Kraft und Heiligkeit. Es ist auf dem Foto oben in der Apsis eine große Kraft unterhalb der runden Steinplatte im Zentrum der Apsis. Ein Bereich der Heiligkeit erstreckt sich desweiteren nach oben bis etwa zur Mitte des Fotos. Der Autor fragte sich, wer hier verehrt wurde, Christus, die Gottesmutter oder vielleicht die Heilige Kolumba. Aber bei keinem dieser Namen erhielt er eine Resonanz. Es scheint nichts Christliches zu sein, was hier eine große Heiligkeit aufweist, wenn auch die Mauerreste der Apsis einer karolingischen Saalkirche vor 850 zugeordnet werden. Ah, dann war es wohl eine römische Gottheit, die hier verehrt worden war. Er ging die Namen dieser Gottheiten durch, aber auch bei keinem ihrer Namen, die ihm einfielen, stieß er auf Resonanz. Dann hatte er plötzlich die Intuition, dass hier ein Altar der römischen Kaiser gestanden haben könnte. Er konzentrierte sich auf „Altar für den Kaiserkult“  und erhielt eine starke Resonanz. Er ließ die Namen Augustus, Cäsar, Nero durch seinen Geist wandern. Da war jedoch nichts. Aber dann wurde er fündig. Bei dem Namen Claudius erhielt er eine starke Resonanz, nur bei diesem und bei keinem der anderen Kaiser. Es war so, als ob Claudius hier allein verehrt worden sei. Es wurde ihm klar, was das für ein Bereich war, den er als heilig wahrnahm. Hier hatte eine Statue des Kaisers Claudius gestanden. Die Statue war seit vielleicht 1500 Jahren nicht mehr vorhanden, ihr feinstoffliches Double aber war erhalten geblieben. Dieses feinstoffliche Double ist es, welches er als heilig wahrnimmt. Die große Kraft aber kommt woanders her. In einem Lexikon las er dann später noch, dass die Basiliken der römischen Kaiserzeit häufig an einem Ende eine Apsis für die Kaiserstatue haben. Für die Apsiden soll sich allmählich eine Ost-West-Ausrichtung durchgesetzt haben, wie sie auch hier vorhanden ist. Von den Basiliken der römischen Kaiserzeit leitet sich der christliche Kirchenbau ab, der die Apsis übernommen hat. Aber die Gebete und rituellen Handlungen, welche römische und germanische Priester  Kaiser Claudius gewidmet haben, sind nicht allein für die Kraft verantwortlich, welche der Autor wahrnimmt. Die Statue des Claudius hat auf einem sehr starken Platz im Ausgrabungs-Raumes gestanden: Unter ihrem Platz ist das Zentrum, an dem sich zwei gewaltige Ströme der Erdkraft kreuzen, die von einer mächtigen Tochter der Erdmutter gelenkt werden. Die Statue des Claudius hat diese Erdkraft ausgestrahlt. Als hier noch keine Gebäude standen, sondern Wald wuchs, haben gewaltige, dicht an dicht wachsende Bäume einen über den Ausgrabungs-Raum hinausgehenden Bereich als Gebiet großer Fruchtbarkeit gekennzeichnet. Wie der Autor später herausfand, wird die Erdkraft heute wieder wie vor mehr als 2000 Jahren von einem Baum abgestrahlt, der in dem an den Ausgrabungs-Raum angrenzenden Hof wächst und dem Zentrum der Erdkraft am nächsten ist. Wer sich in den Bereich dieses Baumes begibt, kann die Erdkraft, wenn er sich darauf einlässt, in sich aufnehmen und von ihren segensreichen Wirkungen gesundheitlich und auf andere Weise profitieren. Allem Anschein nach war von dem Stamm der Ubier, den die Römer von der rechten auf die linke Rheinseite umgesiedelt hatten, in geringer Entfernung bereits ein heiliger Baum verehrt worden, der damals die große Erdkraft ausstrahlte.

Wie vereinbaren sich nun die Beobachtungen des Autors mit der Geschichte des antiken Köln. Stehen sie im Widerspruch hierzu oder werden seine Wahrnehmungen durch die Überlieferung bestätigt?

Das antike Köln verdankt seinen Aufschwung vor allem Agrippina der Jüngeren, die im Jahre 15 n. Chr. als Tochter des Germanicus hier geboren wurde. Ihr Gemahl war Kaiser Claudius. Sie brachte ihn dazu, dass Claudius im Jahre 50 n. Chr. ihre Geburtsstadt zur Colonia Claudia Ara Agrippinensium (abgekürzt CCAA), d.h. zur Claudischen Kolonie und Opferstätte der Agrippinensier erhob. Frei übersetzt bedeutet CCAA: „Stadt römischen Rechtes und Stadt der Agrippinenser, unter Kaiser Claudius gegründet am Ort des Altars für den Kaiserkult“.  Ein Altar für den Kaiserkult war nämlich bereits hier vorhanden, als Claudius den Ort zu Colonia erhob. Eine Colonia verfügte über weit reichende Rechte und umfangreiche Privilegien. Insbesondere besaßen ihre Bewohner die römischen Bürgerechte. Mit der Erhebung der Siedlung zu einer Colonia begann die Entwicklung des antiken Köln. Eine umfangreiche Bautätigkeit setzte ein und das Stadt-Gebiet wurde wahrscheinlich auch erweitert. Die CCAA wurde zu einer der bedeutendsten Städte des römischen Imperiums und war lange dessen größte Stadt nördlich der Alpen.

Bereits in der Regierungszeit des Kaisers Augustus war die Ara Ubiorum („Altar der Ubier“) im Stadtgebiet Kölns errichtet worden. Dieser dem Kaiserkult gewidmete Altar war möglicherweise als zentrales Heiligtum für das gesamte Germanien einschließlich der noch zu erobernden rechtsrheinischen Gebiete vorgesehen. Für das Jahr 9 n. Chr. ist der aus der Familie des Arminius stammende cheruskische Adelige Sigimundus als Priester dieses Altars schriftlich bezeugt. Der Kaiserkult war eine kultische Verehrung der Kaiser des römischen Reiches. Man brachte ihnen Opfer dar und betete ihr Bildnis an. Für die lebenden Kaiser gab es in Rom nach einer von Augustus gesetzten Norm keinen staatlichen Kult. (Auch Nero, der Sohn der Agrippina und Nachfolger des Claudius, hat keinem staatlichen Kult für seine Person in Rom zugestimmt. Als ein Konsul nämlich einen Tempel auf Staatskosten für den von ihm als Divus bezeichneten Nero errichten lassen wollte, „verhinderte Nero dies u.a. mit der Begründung: „… göttliche Ehren genießt ein princeps erst, wenn er aufgehört hat, unter den Menschen zu weilen.“)Ein staatlicher Kult zu Ehren verstorbener Kaiser aber war für die Kaiser vorgesehen, die nach ihrem Tod vergöttlicht worden waren. In den Provinzen galt der Kaiserkult als Ausdruck der Loyalität gegenüber Rom. Claudius war der erste Kaiser nach Augustus, der nach seinem Tode durch die dafür erforderliche Zeremonie vergöttlicht wurde. Auch Konstantin, der etwa 300 Jahres später regierte und die Religionsfreiheit eingeführt hatte, wurde, nachdem er gestorben war, noch unter die Staatsgötter aufgenommen. In der Vergöttlichungs-Zeremonie wurde der Leichnam des Kaisers verbrannt. Seine Seele aber sollte zum Himmel aufsteigen. Bei der zeremoniellen Verbrennung wurde ein Adler, das Symboltier Jupiters, freigelassen, welcher die Seele des Kaisers in das Reich der Götter bringen sollte. Die Zeremonie musste amtlich bezeugt werden. Der Senat erkannte dann den Stand des Kaisers als Divus an. Der vergöttlichte Kaiser bekam eigene Tempel und eine eigene Priesterschaft. Lebende Kaiser konnten zwar nicht vergöttlicht werden, ihr Genius genannter Schutzgeist wurde jedoch schon zu Lebzeiten des Kaisers verehrt. Claudius starb im Jahre 54 nach Christus. Vier Jahre, nachdem er das spätere Köln, den „Ort des Altars für den Kaiserkult“ zur Colonia erhoben hatte, wurde Claudius also bereits an diesem Altar als vergöttlichter Kaiser verehrt. Da die Kölner ihm die römischen Bürgerrechte verdankten, dürften sie dieser Pflicht über mehrere Jahrhunderte hinweg gewissenhaft nachgekommen sein. Die Christen, die bis zur Herrschaft von Kaiser Konstantin etwa 300 Jahre später immer wieder Verfolgungen ausgesetzt waren, konnten dies nicht verhindern. Man hätte sie zu „Feinden der Menschheit“ erklärt, so wie das zuvor schon geschehen war. Wo stand nun dieser bereits von Kaiser Augustus gegründete Altar für den Kaiserkult?

Die CCAA gab es zum Zeitpunkt seiner Gründung noch nicht, nur der Hauptort bzw. die Stadt der Ubier. Die Erhebung zur Colonia führte zu einer Neubebauung und wahrscheinlich auch zu einer Erweiterung des Stadtgebietes. Die Mehrzahl der Großbauten entstand in der zweiten Hälfte des 1. Jh. n. Chr. Der würdige Ort eines Altars für den Kaiserkult war das Forum. Wo aber lag das Forum der Stadt der Ubier? Das Forum der späteren CCAA befand  sich wie in jeder größeren römischen Stadt am Schnittpunkt der beiden sich senkrecht kreuzenden Hauptstraßen von Cardo und Decumanus maximus. Man nimmt an, dass das Forum etwa 6 Wohnblocks umfasste. Die beiden heutigen Straßen, die sich aus diesen beiden Hauptstraßen entwickelten, sind die Hohe Straße und senkrecht dazu die Schildergasse.  Der von dem Autor im Kolumba-Museum wahrgenommene Altar für den Kaiserkult hat einen etwas anderen Standort. Er liegt am Schnittpunkt von Hoher und Breiter Straße, knapp 200 m westlich der Hohen Straße und etwa 100 m südlich der Breiten Straße. Die Breite Straße ist neben den beiden Hauptachsen eine der ältesten Straßen der antiken CCAA und dem Namen nach die ursprüngliche „Ehrenstraße“ dieser Zeit. Es ist möglich, dass am Schnittpunkt dieser beiden Straßen das Forum der wahrscheinlich kleineren Ubier-Stadt gelegen hat, weil die Breite Straße die Decumanus maximus der Ubier-Stadt war, über die man sehr wenig weiß. Aber selbst wenn dies auch nicht der Fall war, der Schnittpunkt von Cardo maximus,  der heutigen Hohen Straße, und der damaligen Ehrenstraße, der heutigen Breiten Straße,  war zentral und prominent genug, um als Ort des Altars für den Kaiserkult infrage zu kommen. Die Wahrnehmung des Autors, dass sich der Altar für den Kaiserkult im antiken Köln dort befand, wo heute das Kolumba-Museum ist, steht also nicht im Widerspruch zur Geschichte der Stadt Köln. Wenn man berücksichtigt, dass der Autor nicht mit der Geschichte der Stadt Köln vertraut war, als er seine Beobachtungen machte, kann man die geschichtlichen Überlieferungen auch als eine gewisse Bestätigung seiner Wahrnehmungen ansehen.

 Pingsdorfer Muttergottes Köln(?) um 1170 (eig. Foto) 

Muttergottes (um 1170) aus dem Kolumba-Museum (eig. Foto)

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Ehemalige Sakristei mit der Skulptur: Die Untergegangenen und die Geretteten, Richard Serra

Unterhalb der Sakristei befindet sich eine Gruft mit den Gebeinen, die während der archäologischen Grabung in den Grüften von St. Kolumba geborgen wurden. (eig. Foto)

 

 

Blick auf den Dom vom Kolumba Museum aus (eig. Foto

 

Blick auf den Dom vom Kolumba Museum (eig. Foto)

 

 

 

 

Titelbild des Buches “Engel, der die Erde segnet!”

 

 

Titelbild eines Buches, das im August 2012 im epubli-Verlag, Berlin erschienen ist.

Das Buch enthält Haiku und Tanka, normale und solche, in denen die Erfahrungen des Autors mit Natur-Wesenheiten eingeflossen sind. Das Haiku und die beiden Tanka unten sind ein Beispiel hierfür. Kommentare erläutern die Wahrnehmungen, einer beschreibt, wie man eigene Kräfte aktiviert, um „Schicksal“ abzuändern.

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