Meditation mit der Hilfe von Guanyin und Manjushri -ein Vergleich! Und warum Beten hilft!
Guanshiyin ist die mächtige Wesenheit der Barmherzigkeit. Ihr Name bedeutet, die auf die Notrufe der Welt hört. Guanyin hat viele Augen, damit sie überall auf der Welt das Leid sieht und viele Arme, damit sie überall helfen kann. Ein Mantra, mit dem sie in China angerufen wird, lautet:
Mano GUANSHIYIN Pusa!
Das Mantra bedeutet: Verehrung der Bodhisattva Guanshiyin!
Manjushri ist ein Bodhisattva der höchsten Stufe, der die Weisheit verkörpert. Mit seinem Flammenschwert durchtrennt er die Unwissenheit und bringt Licht in die Dunkelheit. Ein Mantra, mit dem er angerufen wird, lautet:
Mano Mahasattva MANJUSHRI!
Das Mantra bedeutet: Verehrung dem Bodhisattva Manjushri!
Wenn man sich auf eines dieser beiden Mantras in der Meditation konzentriert, es wiederholt und sich dabei mit der angerufenen Wesenheit verbindet, entweder mit der Guanyin, der Wesenheit der Barmherzigkeit oder mit Manjushri, dem Bodhisattva der Weisheit, dann ist die Wirkung sehr unterschiedlich, und zwar sowohl von dem sich einstellenden Gefühl und Denken als auch von der angesammelten feinstofflichen Energie her. Die Wirkung ist in beiden Fällen positiv, doch die sich einstellenden Gefühle sind verschieden und auch die Chakren, die durch die Meditation mit feinstofflichen Energien aufgeladen werden.
Bevor die unterschiedliche Art der positiven Wirkungen bei der Meditation mit der Hilfe von Guanyin und Manjushri auf den Meditierenden näher erläutert wird, werden die Orte beschrieben, an denen die oben abgebildeten Statuen aufgestellt sind. Der Altar von Manjushri mit dem Flammenschwert steht auf dem Wutai Shan, dem Berg, dessen Schutzpatron Manjushri ist und wo er seinen geistigen Wohnsitz hat. (eigenes Foto) Der Wutai Shan ist mit seinen fünfzig existierenden Klöstern Chinas wichtigster buddhistischer Wallfahrtsort.
Pavillon auf dem Wutai Shan (eigenes Foto)
Während Manjushri als der Bodhisattva Chinas schlechthin gilt, ist Guanyin die beliebteste. Die Statue von Guanyin mit den beiden sie begleitenden Kindern, wie sie oben abgebildet ist, steht in einer buddhistischen Halle aus der Tang-Zeit von 622 n. Chr. im Ahnentempel Jin Ci bei Taiyuan (in der Nähe des Haupteingangs). (eigenes Foto) Der Ahnentempel der Jin ist ein weitläufiges Gelände mit vielen Hallen und Gebäuden, die in unterschiedlichen Epochen errichtet wurden. Er soll bereits im 11. Jh. v. Chr. gegründet worden sein. Vor der Halle der Heiligen Mutter, einer daoistischen Göttin, die auch als Himmelskönigin bezeichnet wird, entspringt die Hauptquelle des Jinshui Flusses. Desweiteren kreuzen sich hier zwei Leylines, breite geomantische Zonen und machen den Ort zu einem geomantischen Zentrum mit vielfältigen feinstofflichen Energien, welche die Besucher aufladen und stärken. Hier ist eine Art Akupunktur-Punkt der Erde, ein Wohnort mächtiger Naturgeister.
Hauptquelle des Jinshui-Flusses vor der Halle der Heiligen Mutter (eigenes Foto)
In dem buddhistischen Tempel aus der Tang-Zeit in der Nähe des Haupteingangs zum Ahnentempel befinden sich auch die fünf Gottkaiser Wu ti. Sie sind u.a. für die Himmelsrichtungen zuständig. Vier von ihnen wurden bereits in der Zhou-Zeit (1066 bis 221 v. Chr.) verehrt. Der fünfte, wohl der jüngere lächelnde, kam in der frühen Han-Zeit ( 202 vor bis 6 nach Chr.) hinzu. Jeder der fünf Gottkaiser trägt auf seiner Kopfbedeckung das chinesische Schriftzeichen für Wang, das König bzw. Macht bedeutet. (eigene Fotos)
Die Halle der Heiligen Mutter enthält eine daoistische Heilige, die auch als Himmelskönigin bezeichnet wird. Wie Guanyin wird sie von Frauen und Ehepaaren um Kindersegen angerufen und deshalb auch mit dieser buddhistischen Wesenheit der Gnade verglichen. Umgeben von Bediensteten, sitzt die Heilige Mutter auf einem reichgeschmückten Thron. Die insgesamt 43 Skulpturen aus Ton wurden während des Tempelbaus (1023 bis 1032) modelliert und bemalt. (eigenes Foto)
Rechts von der Halle der Heiligen Mutter stehen zwei alte Bäume, eine um 50 Grad aus der Senkrechten über das Dach der Halle geneigte Zypresse, die zwischen dem 11. und 8. Jahrhundert v. Chr. gepflanzt worden sein soll sowie ein über 1000 Jahre alter Japanischer Schnurrbaum aus der Sui-Dynastie. (eigenes Foto) Der Schnurrbaum strahlt die Energie eines mächtigen Erdgeistes aus, der seinen Sitz in der Erde hat. Die Verehrung der Erdgottheit hatte im Alten China John Lagerwey (China Der Kontinent der Geister) zufolge eine große Bedeutung. Jedes Dorf und jedes Stadtquartier soll sich einer Erdgottheit zugehörig fühlen bzw. gefühlt haben. Mitunter soll ein chinesisches Dorf um den Baum des Erdgeistes herum gebaut worden sein. Der Erdgottheit war also mitunter ein bestimmter Baum zugeordnet, wahrscheinlich derjenige, der über seinem unterirdischen Sitz wuchs und infolgedessen seine Energie ausstrahlte. Die Erdgottheit wird als eine Wesenheit gesehen, die eine spirituelle Energie spendet, welche belebt und befruchtet. Rechts von der Halle der Heiligen Mutter ist dies heute der Japanische Schnurrbaum, der die Energie der Erdgottheit ausstrahlt. In früheren Zeiten war es anscheinend die schon seit 1000 Jahren geneigte Zypresse.
Ein Baum, der ebenfalls die Energien eines mächtigen Erdgeistes in der Tiefe ausstrahlt, wächst in Paphos/Zypern oberhalb des Eingangs einer Grotte, die ursprünglich ein vorchristliches Heiligtum war. Der Baum, ein Pistazienbaum, wird als heilig angesehen. In Byzantinischer Zeit wurde die Grotte als Kirche genutzt, die der Heiligen Salomoni gewidmet war. Die Katakombe von Agia Solomoni, wie sie genannt wird, wurde in der hellenistischen Periode erbaut. Sie besteht aus einem Hof, der von fünf in den Felsen gehauenen Räumen umgeben ist. In einem der Räume befindet sich eine Quelle. An dem heiligen Baum hängen Taschentücher und Stoffstreifen. Dem überlieferten Glauben nach wird man von Krankheiten geheilt, wenn man etwas von sich (als Weihegabe) an die Zweige des Baumes hängt.
Energien von Erdgeistern werden nicht nur von Bäumen, sondern auch von anderen Objekten ausgestrahlt, die sich über der Wesenheit in der Erde befinden.
An den Externsteinen ist dies z.B. die Felsengruppe rechts, in der unten die Grotte und oben der Altar und die Altarnische aus dem Fels herausgearbeitet wurden.
In der Gnadenkapelle in Altötting strahlt die Schwarze Madonna auf dem Altar die Energien der Erdgöttin aus.
Links von der Halle der Heiligen Mutter liegt der zweistöckige Tempel der Wassergöttin aus dem Jahres 1563. (eigenes Foto)
Was sind nun die Unterschiede in der Wirkung der Meditation, wenn einmal mit der Hilfe von Guanyin und zum anderen mit der Hilfe von Manjushri meditiert wird und warum Beten hilft:
Als erstes spürt man, dass die Bewusstseinszustände, die sich während der Meditation und danach einstellen, sehr unterschiedlich sind. Während der Meditation mit der Hilfe von Guanyin, der Bodhisattva der Barmherzigkeit, stellt sich ein starkes Gefühl der Liebe zur Schöpfung ein. Man spürt Mitgefühl, Sympathie und Liebe zu allem, was existiert. Dieses Gefühl hält auch nach der Meditation noch lange an. Man begegnet allem, Belebtem wie Unbelebtem, mit mehr Freundlichkeit, Achtung und Verständnis.
Während der Meditation mit der Hilfe von Manjushri stellt sich demgegenüber vor allem das Gefühl einer höheren Einsicht ein. Die Struktur der Welt, der man sich ebenfalls liebevoll verbunden fühlt, erscheint durchschaubar. Und tatsächlich erhält man auch auf Fragen und Probleme, die einen bewegen, während der Meditation und auch danach noch intuitiv die richtige Antwort. Eine der Fragen, die dem Autor beantwortet wurden, war z.B. die nach einer guten Gestaltung der Meditation.
Als der Autor dann den Grad der feinstofflichen Energie untersuchte, die sich aufgrund der Meditation in den einzelnen Chakren angesammelt hatte, war er sehr überrascht über die großen Unterschiede. Diese machen es verständlich, warum sich die Bewusstseinszustände so stark unterscheiden. Während sich bei der Meditation mit Hilfe von Guanyin die feinstoffliche Energie fast ausschließlich im Herz-Chakra ansammelt und Liebe zur Schöpfung bewirkt, findet der Autor nach der Meditation mit Hilfe von Manjushri jedes Mal sehr viel Energie im Hals-, Stirn- und Kopf-Chakra. Dem entspricht, dass Manjushri auch als der Meister der Rede bezeichnet wird. Darüber hinaus aber findet der Autor bei der Meditation mit der Hilfe von Manjushri nach jeder Meditation den gleichen Grad an feinstofflicher Energie wie im Hals-, Kopf- und Stirn-Chakra auch im Herz-Chakra sowie den drei darunter liegenden Chakren.
Bei jeder Meditation mit Hilfe von Manjushri wird bei ihm durch die Meditation in jedem der sieben Chakren die gleiche Menge an feinstofflicher Energie angesammelt. Im Herz-Chakra ist dies Shen, in den drei darunter liegenden Chakren Chi und die gröberen Formen von Chi und im Hals-, Stirn- und Kopf-Chakra eine Energie, die sich als Yang-Shen, Leerheit und verfeinerte Leerheit ansprechen lässt.
Einen derart hohen Grad an angesammelter feinstofflicher Energie und eine derart gleichmäßige Verteilung auf alle Chakren hatte der Autor bisher noch bei keiner seiner Meditationen erlebt.
In einigen Sutren (Lehrreden Buddhas), wie z.B. dem Avatamsaka Sutra wird Manjushri eine große Bedeutung beigemessen. (Im Avatamsaka Sutra begegnet der Knabe Sudhana 53 verschiedenen Lehrern. Von diesen lernt Sudhana das, was für das Erreichen der nächsten Stufe auf seinem Weg zum Bodhisattva notwendig ist. Der erste Lehrer und der Ausgangspunkt seiner Reise ist Manjushri. In der Gegenwart von Manjushri erwacht in Sudhana der Erleuchtungsgeist. Manjushri ermutigt Sudhana, die Reise anzutreten und sich verschiedenen Lehrern anzuvertrauen.)
Akira Hirakawa vertritt die Auffassung, dass Beschreibungen von Manjushri auf die Erfahrungen in der Meditation mit Hilfe von Manjushri zurückzuführen sein könnten. Dem kann der Autor dieses Weblogs nur zustimmen. Die Bedeutung von Manjushri dürfte aus den positiven Erfahrungen mit ihm in der Meditation erwachsen sein.
Die unterschiedlichen Erfahrungen in der Meditation mit der Hilfe von Guanyin und Manjushri, geben auch eine Antwort darauf, wie die Anrufung höherer Geistwesen, wie z.B. die Buddhas der Heilung oder daoistischer, christlicher oder Heiliger anderer Religionen, also das Beten, helfen kann:
Meditation bzw. Beten verändert die körperliche Verfassung sowie das Denken. Durch die Verbindung mit höheren Wesenheiten treten Bewusstseinszustände auf, die denen dieser höheren Wesen ähnlich sind.
Es gilt: Wer helle Dinge denkt, zieht helle Dinge an sich heran!
Und desweiteren auch, dass Menschen, die höhere Wesenheiten anrufen, unter dem Schutz dieser Wesenheiten stehen.
Intuitiv gehen sie Gefahren aus dem Weg und erkennen intuitiv, wie sich die Dinge verwirklichen lassen, um die sie gebeten haben. Und wahrscheinlich wirken auch noch andere Kräfte.
Und was zunächst wie ein großes Unglück erscheint, ist aus der Sicht eines höheren Bewusstseins letztlich nur der Wandel, dem alles unterliegt und der uns auf unserem Weg fortschreiten lässt.
Glockenturm im Tempel-Garten des Eko-Hauses der Japanischen Kultur in Düsseldorf (eigenes Foto)
Wie im Christentum auch, so hat das Läuten der Glocke religiösen Charakter. Es wird von Buddhisten als die Stimme Buddhas verstanden.
Wer sich im Mai mit der Erdmutter verbindet, dem stiehlt sie das Herz!