Die segensreichen Wirkungen eines Mandalas, das im Herbst 2011 von buddhistischen Mönchen aus Bhutan in der Jahrhundert-Halle in Bochum/Ruhrgebiet gestreut wurde.
Die Ruhrtriennale 2009 bis 2011 endete am 09. Oktober 2011 mit der Zerstörung eines Mandalas. Ein Mandala ist das zweidimensionale Abbild eines Altars oder Palastes, in dem sich Buddhas und mächtige Gottheiten niederlassen und die Meditation der Mönche, die das Mandala streuen, wirksamer werden lässt. Wenn ein Mandala gestreut wird, baut sich darin und in seinem Umkreis ein Kraftfeld auf, das umso größer und stärker wird, je länger die Mönche an dem Mandala arbeiten und je mächtiger die Gottheit ist, die sich während des Streuens herabsenkt. In der Jahrhundert-Halle in Bochum wurde ein besonders großes Mandala einer besonders mächtigen Gottheit gestreut.
Als das Mandala fertig war, betrug sein Durchmesser 5 Meter. Auf den hier im Weblog gezeigten Fotos vom 02. Oktober 2011 ist es etwa halb fertig. Innerhalb der folgenden Woche wurde es fertiggestellt. (Das Fotografieren des fertigen Mandalas und seine Zerstörung waren verboten.) Vier Mönche arbeiteten zwei Wochen jeden Tag mehrere Stunden lang an der Streuung des Mandalas. Ein fünfter Mönch war für die kultische Reinigung der Mönche sowie des Platzes zuständig, an dem das Mandala entstand. (Insgesamt waren sechs Mönche gekommen. Der sechste sprach Englisch und beantwortete Fragen.) In aller Frühe wurde jeden Morgen ein Reinigungs-Ritus durchgeführt, bei der Instrumente geblasen und Gebete rezitiert wurden.
Priester, Mönche und andere Personen können sich Gottheiten nur im Zustand der Reinheit nähern und auch der Ort muss rein sein, zu dem sie eingeladen werden. Das ist altes Wissen. Die Gottheit, deren Mandala gestreut wurde, gilt als besonders mächtig. Sie ist teils zornvoll, teils friedlich. Ihr Name ist Chakrasamvara. Die Gottheit kommt in Vereinigung mit ihrer Gefährtin Vajrayogini sowie 60 Begleitern. Chakrasamvara wird im Zentrum des Mandalas als blaue Silbe, seine Gefährtin als rote Silbe dargestellt. Kleine Kegel auf dem Mandala stehen für seine Begleiter, Kreise für Buddhas und Bodhisattvas. In Indien soll Chakrasamvara Shiva und Vajrayogini Uma sein.
Der Autor konnte die kultische Reinheit der Mönche und auch des Platzes feststellen. Nicht nur der Platz war rein, auf dem das Mandala gestreut wurde, sondern am 02. Okt. auch die nähere Umgebung bis etwa zur zweiten Sitzreihe. Das Kraftfeld des Mandalas reichte an diesem Tag nicht so weit. Seine Stärke war innerhalb des Mandala am größten und nahm nach außen rasch ab. Die Meditationsgottheit Chakrasamvara schwebte zusammen mit ihrer Gefährtin in einigen Metern Höhe über dem Mandala. Als sich eine große Anzahl Zuschauer herandrängten, schwebten beide in eine etwas größere Höhe hinauf. Die Kraft von Chakrasamvara in Vereinigung mit Vajrayogini konnte der Autor im Herzen aller Mönche wahrnehmen, in geringerem Masse auch in einigen wenigen der Zuschauer. In den gleichen Herzen fand der Autor auch die Kraft des Mandalas in vergleichbarer Stärke.
Eine Woche später, am 09. Oktober, wurde das Mandala fertiggestellt und am gleichen Tag auch zerstört. Als der Autor die Jahrhundert-Halle an diesem Tag aufsuchte, war die Kraft des Mandalas gewaltig angestiegen. Ihr Wirkungsfeld hatte sich sehr weit ausgedehnt. Das Energiefeld des Mandalas füllte nicht nur die Jahrhundert-Halle aus, sondern reichte über den Platz vor der Halle bis hin zu dem Glockenturm in mehr als 100 Meter Entfernung.
In der Halle war ein Zen-Meister mit zweien seiner Schüler anwesend. Auch in ihren Herz-Chakras war die Kraft von Chakrasamvara und seiner Gefährtin sowie die Kraft des Mandalas wahrzunehmen. Der Zen-Meister wies einen großen Grad an Reinheit auf und das schien dem Autor der Grund dafür zu sein, das in seinem Herz-Chakra die Kraft des Chakrasamvara und seiner Gefährtin sowie die Kraft des Mandala sehr groß waren. Hatte nun die überwiegende Mehrheit der Anwesenden, die sich vor dem Eingang zur Halle mit dem fertigen Mandala drängte, keinen Anteil an der Segenskraft des Mandalas! Zwar konnte der Autor die Kraft von Chakrasamvara sowie die Kraft des Mandalas nur in einigen wenigen von ihnen wahrnehmen, doch bemerkte er etwas anderes. Die 60 Begleiter des Chakrasamvara kümmerten sich um sie. Jeweils einer der 60 Begleiter schwebte eine Zeitlang über einem dieser Anwesenden und verringerte seinen Grad an Unreinheit.
Man kann sich fragen, warum dies geschah und was für einen Nutzen die Verringerung von Unreinheit bei einem durchschnittlichen Menschen haben soll, wenn er nicht mit Gottheiten in Verbindung treten will. Die Menschen scheinen ja doch auch ohne so etwas in ihrem Leben zurecht zu kommen. Aber hat Unreinheit, wie sie hier verstanden wird, tatsächlich keine Auswirkungen auf einen Durchschnitts-Menschen! Um diese Frage zu beantworten, muss geklärt werden, was Unreinheit denn überhaupt bedeutet. Die Antwort lautet: Unreinheiten sind unverarbeitete seelische Belastungen und Anhaftungen, zu denen insbesondere Schuldgefühle zählen. (Die Buddhisten sprechen von der Ich-Anhaftung, die als die Ursache allen Leidens angesehen wird. Der Ritus des Mandala-Streuens wird vorgenommen, um die Ich-Anhaftung aufzulösen.) Wenn unverarbeitete seelische Belastungen einen bestimmten Grad überschreiten, brechen Krankheiten aus bzw. treten unübersehbar in Erscheinung, wie schon von Siegmund Freud nachgewiesen wurde. Der Autor hat sich in der Vergangenheit eine Zeitlang sehr intensiv mit dieser Frage befasst. Die Verringerung von seelischen Belastungen bzw. des Grades von Unreinheit bei einem Menschen bedeutet infolgedessen auch einen Schritt in Richtung der Gesunderhaltung seines Körpers bzw. dessen Heilung.
Am Abend des 09. Oktober wurde das gerade fertiggestellte wunderschöne Mandala zerstört, allerdings nur das grobstoffliche, aus geriebenem und gefärbtem Stein, ein Schicksal, das allen gestreuten Mandalas zugedacht ist. Es existiert aber auch ein feinstoffliches Mandala, das nur mit den Augen der Seele gesehen werden kann. Der Hauptteil des Sandes dieses speziellen grobstofflichen Mandalas in der Jahrhundert-Halle in Bochum wurde später in die Emscher gestreut, einen Fluss im Ruhrgebiet, welcher der Heilung am meisten bedarf, ein kleiner Teil in die Teiche hinter der Jahrhundert-Halle.
Mit dem feinstofflichen Mandala geschah etwas anderes. Als das grobstoffliche Mandala aus farbigem Sand am Abend des 09. Oktober 2011 zerstört wurde, konnte der Autor zusammen mit einer anderen Person beobachten, wie das feinstoffliche Mandala, das deutlich größer war als das grobstoffliche aus farbigem Sand, unzerstört sich um sich selber drehend in großer Farbenpracht zum Himmel aufstieg und anscheinend auf die Ebene des Seins gelangte, auf der die Buddhas weilen. Das feinstoffliche Mandala und sein Geist kommen von hier aus der ganzen Erde zugute. Sie verwandeln die Erde in einen Ort größerer Spiritualität.
Der oben erwähnte Zen-Meister sagte später seinen Schülern, dass er bei der Zerstörung des Mandalas so bewegt war, dass ihm die Tränen kamen. Den Raum der Jahrhundert-Halle empfand er als erfüllt von einer geistigen, ortlosen Präsenz. Das Mandala berührte sein Herz. Siehe auch http://zen-kontemplation.de/aktuelles/