Haikus und Tankas, Jotin, 19.01.09 bis 01.02.09: Erwartet den Menschen nach seinem Tode die „ewige Ruhe“ oder geht er einem Leben voll harmonischer Tätigkeit entgegen?

a)Sonnenuntergang über dem Meer

Sonnenuntergang über dem Meer (eigenes Foto)

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Erwartet den Menschen nach seinem Tode die „ewige Ruhe“ oder geht er einem Leben voll harmonischer Tätigkeit entgegen?

In der katholischen Meß-Feier für Verstorbene heißt es in einem Gebet, das vielfach vertont wurde:

„Herr, gib allen die ewige Ruhe. Herr, lass sie ruhen im Frieden.“

Heißt das nun, dass die Verstorbenen sich zur Ruhe begeben und schlafen sollen, dass das Leben nach dem Tode also aus einer Art Schlaf besteht, der nach der katholischen Leere bis zum Jüngsten Tag andauern soll.

Ist dies wirklich so gemeint?

Im Christentum geht man als erstes davon aus, dass sich viele Seelen nach dem irdischen Tod zunächst im Fegefeuer „reinigen“ müssen. Diese auf Erfahrung beruhende Vorstellung ist in vielen Religionen anzutreffen. Erst nach einer solchen Reinigung können die Verstorbenen in die Harmonie des Himmels eingehen. Eine solche Reinigung kann sich in Tagen oder Wochen vollziehen, aber auch viele Jahre in Anspruch nehmen, bei Selbstmördern z.B.

Diese Reinigung ist die Voraussetzung dafür, dass Verstorbene in die Harmonie des Himmels eingehen können. Nach katholischer Vorstellung sollen die Verstorbenen dann, wie es in dem Requiem heißt, „in Frieden ruhen“, bis sie am Jüngsten Tag mit ihren Leibern wieder auferstehen?

Aber ruhen die Verstorbenen tatsächlich?

In dem oben genannten Requiem heißt es dann noch:

„Und das ewige Licht leuchte ihnen.“

Ganz ohne Wahrnehmung soll also die „ewige Ruhe“ nicht sein.

Der Autor nimmt an, dass die „ewige Ruhe“ in den katholischen Seelenmessen für Verstorbene vor allem deswegen beschworen wird, damit die Verstorbenen die Zurückbleibenden nicht beunruhigen und in ihrem normalen Leben stören. Diese Störungen können sehr heftig sein. Die Katholische Kirche dürfte ihre Erfahrungen damit gemacht haben.

Die „ewige Ruhe“, wie sie von der Katholischen Kirche in den Totenmessen beschworen wird, steht im Gegensatz zu den in der Literatur beschriebenen Jenseitsvorstellungen, die vielfach auf wirklichen Erfahrungen beruhen.

Sie steht auch im Gegensatz zu den Erfahrungen in der Kirche selber. Wie könnten sonst  verstorbene Heilige wie Pater Pio den Menschen helfen, wenn sie in Frieden ruhten.

Im Folgenden werden eigene Beobachtungen und Beobachtungen einer Zen-Praktizierenden beschrieben:

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 Ein Engel als Seelen-Geleiter

  Ein Engel als Seelen-Geleiter (eigenes Foto)

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Ein Weg ins Licht!

Vor etwa sechs Wochen starb im Bekanntenkreis des Autors eine Frau an Krebs. Die Frau war Zen-Praktizierende mit der Berechtigung, Zen zu lehren, also jemand, der regelmäßig meditiert und sich mit meditativen Zuständen auskennt. Gleichzeitig war sie aber auch eine gläubige Christin.

Nach anfänglichem Aufbegehren söhnte sie sich mit ihrem zu erwartenden Tode aus, der sich zum Schluss immer mehr durch starke Abmagerung abzeichnete. Sie starb ruhig und gefasst in den Armen ihres Mannes.

Im Folgenden wird versucht, die verschiedenen Stationen zu beschreiben, über die der Weg der Verstorbenen ins Jenseits verlief. Dieser Beschreibung liegen vor allem die hellsichtigen Wahrnehmungen einer Zen-Kollegin sowie diejenigen des Autors zugrunde.

Als erstes geschah folgendes:

Der Geist der Verstorbenen blieb etwas über drei Wochen mit ihrem Grab verbunden.

(Die meisten Verstorbenen verweilen länger an ihrem Grab, vielleicht vier bis sechs Wochen, und zwar nicht in, sondern über ihrem Grab. Dies gehört zu den Beobachtungen des Autors, die er für absolut gesichert hält. Auch die Geister verendeter Tiere sind noch für einige Wochen über ihrem toten Körper anzutreffen. Dies konnte der Autor zu seiner Verwunderung immer wieder feststellen. Diese Wesen lassen sich etwas zurückdrängen, kehren dann aber wieder zu ihrem Körper oder den Resten davon zurück.)

Der Geist der Verstorbenen schwebt links neben ihrem Grab, rechts neben ihrem Grab schwebte ihr Hauptschutz-Geist und über ihrem Grab ihr höheres Selbst.

Während sich der Geist der Verstorbenen an ihrem Grabe aufhielt, fanden gleichzeitig Prozesse der „Heilung“, der Loslösung von dem toten Körper, der Reinigung und auch schon der Harmonisierung statt.

Viele Krankheiten und insbesondere auch Krebs sind nicht auf den Körper aus Fleisch und Blut beschränkt, sondern greifen gleichzeitig auch den feinstofflichen Körper an. Tibetischen Ärzten ist dies bekannt.

 Als erstes wurde der feinstoffliche Körper der Verstorbenen von einer starken engelhaften Wesenheit geheilt. Der Engel schwebte zu diesem Zweck neben ihr. Die Heilung nahm etwa zwei Tage in Anspruch. Die Verstorbene schien dem Autor während dieser Zeitspanne wie bewusstlos.

(Eine vorübergehende „Bewusstlosigkeit“ konnte der Autor auch bei seiner Mutter nach ihrem Tode wahrnehmen, die ebenfalls an einer schweren Krankheit gelitten hatte, nicht jedoch bei seinem Vater. Dieser ging anscheinend hellwach auf die andere Seite. Seine Mutter war in den beiden ersten Tagen nach ihrem Tode nicht ansprechbar.)

Nachdem die Wesenheit, die Zen praktiziert hatte, aus ihrer „Bewusstlosigkeit“ erwacht war, nahm sie ein Licht wahr und „ging darauf zu“. Von ihrer sensitiven Zen-Kollegin wurde zunächst vor allem ihr „ins Licht gehen“ als das Vorherrschende „gesehen“. Sie soll sich dabei nicht umgedreht und zurück geblickt haben.

Nach vollzogener Heilung verließ sie der Heilungs-Engel und ein anderer Engel schwebte nun für einige Tage neben ihr. Dieser half der Verstorbenen bei der Loslösung von ihrem toten Körper. Während dieser Zeit wurde sie auch von Verwandten besucht, die vor ihr gestorben waren. Das Licht, auf das sie zuging, nahm sie nun stärker wahr.

Auch dieser Engel verließ sie nach einigen Tagen, stattdessen schwebte nun für längere Zeit ein Engel über ihr, der ihr bei der „Reinigung“ half. Meditation kann Reinheit bewirken, die aber anscheinend für das Hinübergehen auf die andere Seite nicht ausreicht.

Nach knapp drei Wochen, während die Verstorbene noch am Grab verweilte, begann sie jedoch wieder in starkem Maße Reinheit auszustrahlen. Anschließend schwebte für vielleicht drei Tage ein Engel der Harmonie über ihr und sie begann allmählich auch Harmonie auszustrahlen. Harmonie hatte der Autor vor ihrem Tod nicht bei ihr gefunden.

Danach war der Zeitpunkt gekommen, zu dem sie ihren Platz am Grab verließ. Sie ging weiter auf das Licht zu, das sie nun als heller strahlend wahrnahm.

Fortsetzung der Beschreibung des „Weges ins Licht“ dieser Wesenheit im nächsten Weblog! 

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Drei Jizos vom Daiya-Fluss in Nikko, Japan!

 Drei Jizos vom Daiya-Fluss in Nikko, Japan (eigene Fotos).

In einer lange Reihe stehen hier am Ufer des aus den Bergen kommenden, rasch strömenden Daiya-Flusses viele Jizo-Statuen.

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Der Bodhisattva Jizō beschützt vor allem die Kinder, insbesondere die Kinder, die vor ihren Eltern sterben. Die Statuen haben oft Babylätzchen umgebunden. Diese werden von Eltern umgebunden, die hoffen, dass Jizō ihre Kinder anhand dieses persönlichen Besitzes schneller findet.

Als Seelen-Geleiter nimmt Jizō sich auch all jener an, die kein ordentliches Begräbnis erhalten. Als Begleiter der Totenseele auf dem Weg ins Jenseits und vor allem als ihr Erretter aus der Hölle ist Jizo sehr populär. Man findet die meisten Jizō Statuen auf Friedhöfen. Bestimmte Überlieferungen sehen in Jizo auch eine Manifestation des Richters der Unterwelt.

Um gerecht urteilen zu können, besitzt er einen Spiegel, der ihm über die Taten des Verstorbenen Auskunft gibt, oder er befragt zwei Geister, die jeden Sterblichen auf seinem Lebensweg begleiten und Protokolle seiner guten und schlechten Taten anlegen.  

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Buddha-Figur mit Meditationsgeste und Christus-Zeichen PX

 Buddha-Figur mit der Handhaltung einer Form der Meditationsgeste; links oben das Christuszeichen PX = chi-ro = Cr(istos (eigenes Foto)

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Verträgt sich der christliche Glaube mit der Zen-Meditation? Die Antwort ist ein uneingeschränktes „Ja“. Nach Auskunft von Zen-Praktizierenden soll die Zen-Meditation den christlichen Glauben sogar vertiefen.  

Hierzu folgende Überlegungen von Ken Wilber, die er in seinem Buch: „Integrale Spiritualität“, Kösel Verlag, München 2007 anstellt. Sie bestätigen die Erfahrungen der Zen-Meditierenden.

„Der Mahayana-Buddhismus behauptet,…es gäbe eine noch tiefere Form der Verwirklichung, wo…Leerheit und die gesamte Welt der Form eins sind, oder – genauer gesagt – Leerheit und Form sind Nicht-Zwei. Wie es im berühmtesten Sutra (Sutra = Lehrrede Buddhas), dem Herz-Sutra zu diesem Thema heißt:      

„Was Leerheit ist, ist nichts als Form, was Form ist, ist nichts als Leerheit.“ Diese Verwirklichung von Nichtdualität ist der Grundpfeiler sowohl des Mahayana („Großes Fahrzeug“) als auch des Vajrayana („Diamant-Fahrzeugt“)-Buddhismus. Das heißt in Bezug auf das Wesen von Erleuchtung oder Verwirklichung, eine vollständige, vollkommene oder nichtduale Verwirklichung hat zwei Komponenten: eine absolute (Leerheit) und eine relative (Form). Der „nicht-begriffliche Geist“ vermittelt uns das erste, der „begriffliche Geist“ das zweite…“

Sinngemäß führt Wilber weiter aus:

Da viele Meditations-Erfahrungen vollkommen formlos sind, können sie wahlweise als Erfahrungen mit Göttlichkeit, Shiva, Nirguna Brahman, Ayin, Dao oder dem Heiligen Geist interpretiert werden.

Dies steht nach Wilbers Ausführungen in Übereinstimmung mit den Untersuchungs-Ergebnissen von Daniel P.Brown:

„Brown sagte, es gäbe auf dem spirituellen Weg der hoch entwickelten kontemplativen Traditionen die gleichen grundlegenden Stufen, die aber, je nachdem wie sie interpretiert werden, unterschiedlich erlebt werden. Hindus, Buddhisten und Christen halten sich an die gleiche generelle Stufenfolge (von grobstofflich zu subtil zu kausal), aber die einen erfahren diese Stufen als „absolutes Selbst“, die anderen als „Nicht-Selbst“  und die dritten als „Göttlichkeit“, was von den unterschiedlichen Schriften, Kulturen und Interpretationen abhängt, in deren Kontext man diese Erfahrungen sieht…“ 

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1031

Nicht zwei sind Leben

und Tod im tiefsten Grunde –

wie Form und Leere!

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1032

Engel behüten

uns auf unserem Weg auch

aus diesem Leben!

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1033

Verstöße gegen

das Moral-Gesetz in sich

ahndet jeder selbst!

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