Haikus und Tankas, Jotin, 13.09. bis 22.09.08: Glaubens-Systeme, Mythen und Rituale sind im übertragenen Sinne wahr und von großer Bedeutung für das Leben auf der Erde!

Konzentrische Kreise als geharktes Sand-Muster in einem Zen-Garten in Kyoto/Japan

Konzentrische Kreise als geharktes Sand-Muster im Ryogen-in Zen Tempel in Kyoto/Japan (eigenes Foto)

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Sand dient in Trocken-Gärten als Ersatz für Wasserflächen und wird mit einer Harke aus Holz in bestimmten Mustern geharkt.

Das alltägliche Harken des Sandes ist ein wichtiges Ritual der in den Tempeln lebenden und arbeitenden Zen-Mönche.

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Der Zen-Garten Ryoan-ji in Kyoto/Japan aus dem 15./16. Jh.

Der Zen-Garten Ryoan-ji in Kyoto/Japan aus dem 15./16. Jh. (eigenes Foto)

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Drei der fünf Steingruppen im Zen-Garten des Ryoan-ji!

Drei der fünf Steingruppen im Zen-Garten des Ryoan-ji! (Foto Christine Lehmann)

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Der Zen-Garten des Tempels Ryoan-ji ist der berühmteste Trockenlandschaft-Garten in Japan. Er liegt im Süden des Hauptgebäudes der Tempel-Anlage. Auf den Fotos sind zwei bzw. drei der fünf Steingruppen mit insgesamt 15 Steinen zu sehen. Ansonsten besteht der Garten aus geharktem Sand und ein wenig Moos. An der Gartenmauer, einer mit Ziegeln bedeckten Lehmmauer, fanden Reparatur-Arbeiten statt,  als das obere Foto aufgenommen wurde. Der Steingarten gilt als einzigartiges Meisterwerk, das sich jedoch nicht jedem sofort erschließt. Den leichtesten Zugang sollen Zen-Meditierende haben.

Über dem Stein-Garten schwebt sein höheres Selbst mit der Kraft der Heiligkeit, in etwas größerer Höhe ein Bodhisattva (buddhistisches Erleuchtungs-Wesen), der sich gleichzeitig als Kami (japanische Gottheit) ansprechen lässt. Die Haupt-Energie des Gartens entspricht derjenigen

von Hexagramm 23) BO / DIE ZERSPLITTERUNG mit der Walter Niesel Affirmation ICH WEICHE DESTRUKTIVEN KRÄFTEN AUS.

Die zweitstärkste Energie ist die von Hexagramm 24) FU / DIE WIEDERKEHR mit der Walter Niesel-Affirmation ICH ERNEUERE DEN NATÜRLICHEN FLUSS MEINES LEBENS.

Diese beiden wichtigsten Energien der Heilung und Erneuerung senken sich von oben in breitem kraftvollem Fluss auf den Steingarten des  Ryonan-ji herab, auf die den Sand harkenden Mönche, aber auch auf die Besucher des Garten.  

Nach dem Dreifaltigen Himmelszelt im Entschlüsselten I-Ging entsprechen die Hexagramme 23 und 24 den beiden Solarperioden des Winter-Ausklangs, in dem sich verborgen in der Erde bereits kraftvoll das neue Leben des unmittelbar bevorstehenden Frühjahrs entfaltet.

Die Anziehungskraft des Ryoan-ji ist nach Auffassung des Autors vor allem darauf zurückzuführen, dass hier höhere Wesen Kräfte zur Verfügung stellen, welche körperliche, geistige und seelische Heilung sowie körperliche, geistige und spirituelle Erneuerung bewirken. Der hier verweilende Besucher lädt sich mit diesen Kräften auf und erhält Impulse für einen Neuanfang. Die Kräfte sind in starkem Maße sinngebend. Sie vermitteln das (unbewußte) Wissen, dass wir ewige Wesen sind.

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 Im Pflanzen-Garten des Ryoan-ji!

Im Pflanzen-Garten des Ryoan-ji! (eigenes Foto)

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Glaubens-Systeme, Mythen und Rituale sind im übertragenen Sinne wahr und von großer Bedeutung für das Leben auf der Erde!

Eine große Bedeutung innerhalb der Religionen der Welt haben Rituale, feierliche Handlungsabläufe, mit denen höhere Wesen herbei gerufen werden. Die höheren Wesen bringen Kraft auf die Erde und in die Körper und Seelen der Menschen. Diese Kraft wirkt heilend und kann auch für andere Zwecke verwendet werden. Nach den Erfahrungen bedeutender indianischer Medizinmänner, wie sie von Thomas E. Mails aufgezeichnet wurden, gilt folgendes: Wer an einem Ritual teilnimmt, kann mit der Kraft höherer Wesen erfüllt werden und kann diese Kraft auch anderen anbieten. Ein gewisser Teil der Kraft dient der Stärkung für das tägliche Leben; ein anderer Teil kann bewirken, dass man außergewöhnliche Ausdauer besitzt. Mit der Kraft der höheren Wesen können besondere Einsichten gewonnen  und  ungewöhnliche Dinge getan werden. Man kann man mit ihr heilen und weissagen. Die Kraft wird in erster Linie nicht für sich selber herbeigerufen, sondern für das Wohl anderer. (Siehe auch die in den Weblogs vom 6. bis 10.03.08 sowie 6. bis 10.07.08 beschriebenen Erfahrungen des Autors während eines Inipi-Rituals mit dem Lakota Medizinmann Archie Fire Lame Deer. Nach diesen Erfahrungen tritt zu Beginn des Rituals eine seelische Reinigung der Teilnehmer ein, der eine große Bedeutung zukommt.)

Rituale werden vielfach durch das Erzählen heiliger Mythen sowie das Vorlesen heiliger Texte eingeleitet. Zu Beginn des Inipi-Rituals, das über mehrere Tage ging, trug der Medizinmann Archie Fire Lame Deer den Mythos von der heiligen Büffelkuh-Frau vor:

Zwei Jäger trafen eine wunderschöne, in weißes Leder gekleidete Frau, die ein Bündel auf dem Rücken trug. Einer der beiden Männer wollte sich an ihr vergehen und wurde darauf hin von ihr auf magische Weise durch Schlangen getötet. Den Überlebenden schickte sie ins Lager, damit er ihre Ankunft ankündigte. Ein Zelt wurde hergerichtet und darin übergab die Frau dem Anführer der Lakota die Heilige Pfeife als Mittel der Kommunikation mit Wakan Tanka, dem Großen Geist. Sie erläuterte die Symbolik der Form der Heiligen Pfeife und gab Anweisungen, wie sie in den sieben heiligen Riten verwendet werden sollte. Auf diese Weise wurden auch die sieben heiligen Riten der Lakota eingerichtet. Nachdem alles getan war, verwandelte sich die Frau in ein rotbraunes Bisonkalb, ein weißes Bisonkalb und schließlich in einen schwarzen Bison.

Durch das Vortragen dieses heiligen Mythos wurden in den Anwesenden Gefühle der Ehrfurcht und Anbetung geweckt. Diese Gefühle bilden ein wesentliches Element für das Herbei-Rufen höherer Wesen, die mit diesem Ritual verbunden sind. Diese Gefühle stoßen gleichsam die Tür auf, durch welche die höheren Wesen, Gottheiten oder Engel, mit ihrem Glanz herein schweben. Ob der Mythos im herkömmlichen Sinne wahr oder nicht wahr ist, spielt dabei keine Rolle. Er darf nur nicht abgelehnt werden.

In Bezug auf das das christliche Evangelium dürfte etwas ähnliches gelten, für die Gebete während der heiligen Eucharistie z. B., die als der Kern des Mysteriums der Kirche angesehen wird. Nach Papst Benedikt XVI. gilt die Eucharistie als die heiligste Handlung der Welt am heiligsten Ort der Welt, bei der die Grenze zwischen Himmel und Erde aufreißt.

Ein höheres Wesen einfach nur zu rufen, ist weniger wirkungsvoll, als es mit ehrfürchtigen Gefühlen zu verehren. Dies gilt auch für die Naturgeister weniger hoher Rangordnung. Wenn man voller Sympathie an einen bestimmten Naturgeist, die Fee eines in vielen Fällen Heilung bewirkenden Holunder-Strauches denkt, dann wird sie herbeikommen. Dies gilt auch für die Geister verstorbener Angehöriger. Dies konnte der Autor immer wieder beobachten. Wenn man höheren Naturgeistern etwas schenkt, einen Kristall z.B. oder mit guten Wünschen aufgeladene Münzen, dann revanchieren sie sich mit einem Gegengeschenk, einem Segen z.B. oder einem Wissen, das für einen wertvoll ist.

Wenn höhere Wesen kommen, bringen sie einen überirdischen Glanz mit. Wolf Dieter Storl schreibt in seinem Buch Natur-Rituale in diesem Zusammenhang: „Am Abend ruft man die Götter wieder herbei (in Indien z.B.)…Man lädt sie ein, auf dem Thron, dem Altar, Platz zu nehmen. Es ist der Ehrenplatz; sie sind die verehrten Gäste, die man mit Leckerbissen, Gesang, Tanz, Blumen und Andacht verehrt. Nun sind sie wieder gegenwärtig und lassen uns teilhaben an ihrer Wonne. Wieder ist der Ort, die heilige Nische im Haus, der Platz unter dem Baum von einem übernatürlichen Glanz erfüllt, den jeder Anwesende wahrnehmen kann.“

Einrichtung des Abendmahls bzw. der heiligen Eucharistie durch Jesus Christus!Einrichtung des Abendmahls durch Jesus Christus! (eigenes Foto) Wandgemälde in der St. Clemens-Kapelle auf der nordfriesischen Insel Amrum 

Wird auch durch die Rituale des Christentums die Kraft Gottes bzw. höherer Wesen auf die Erde herab geholt?

Als Herzstück der christlichen Religion gilt die Feier der heiligen Eucharistie bzw. des Abendmahls innerhalb einer Messe. Sie wurde nach christlicher Lehre von Jesus Christus am Abend vor seinem Kreuzigungstod mit den Worten eingerichtet: „Tut dies zu meinem Andenken!“Wenn also ein christliches Ritual die Kraft höherer Wesen, hier diejenige von Jesus Christus, auf die Erde herab holt, dann sollte dies vor allem die Feier des Abendmahls sein. Die Gläubigen, die sich darauf vorbereitet haben, nehmen daran teil, indem sie die heilige Kommunion empfangen. In der katholischen Kirche ist dies geweihtes Brot. In welchem Zusammenhang steht nun dieses geweihte Brot mit Jesus Christus? Hierüber ist in den vergangenen Jahrhunderten viel gestritten worden.  Nach dem Glauben der katholischen Kirche enthält es den Leib, das Blut, die Seele und auch die Gottheit Jesu.Der im 16. Jahrhundert wirkende Reformator Zwingli sah im Abendmahl und seinen Elementen demgegenüber allein eine symbolhafte Kraft, die lediglich die Erinnerung an den Auferstandenen wecken soll.Der Auffassung des Abendmahls als Symbol, welches die Erinnerung an Jesus Christus weckt, dürften die heutigen Menschen am ehesten  zustimmen. Als „aufgeklärter“ Mensch sah auch der Autor die heilige Eucharistie zunächst nur als Symbol. Seine Erfahrungen waren jedoch andere: Als erstes lernte er, dass der stärkste Ort in einer katholischen Kirche der Tabernakel ist, in dem die geweihten Hostien (das geweihte Brot) aufbewahrt werden. Vom Tabernakel gehen die stärksten Schwingungen aus. Wenn Menschen, die hierfür ein Gespür haben, in einer katholischen Kirche nach dem Ort größter Heiligkeit fragen, dann werden sie von dem Tabernakel mit den geweihten Hostien wie magisch angezogen. (In einer Synagoge gehen die stärksten Schwingungen von dem Schrank mit den Thora-Rollen aus.)Wenn das geweihte Brot derart starke Schwingungen aufweist, kann es sich keinesfalls nur um ein Symbol handeln. Es gibt auch noch andere bedeutsame christliche Symbole in einer Kirche wie insbesondere das Kreuz. Von diesem geht aber nicht eine solche Kraft aus.  Was geschieht, wenn ein Gläubiger die heilige Kommunion empfängt: Die Christus-Kraft, die in der Hostie enthalten ist, geht auf ihn über und stärkt ihn. Wie sich radiästhetisch feststellen lässt, erhöht sie sein Energie-Niveau. Krankheitsgeister, die sich in ihm eingenistet haben, werden hinaus geworfen. Und es geschehen noch andere, bedeutsamere Dinge: In den Gläubigen, die die Kommunion empfangen haben und im Gebet versunken in den Bänken knien, vollzieht sich eine „Entsühnung“, eine Reinigung von Schuld und anderen seelischen Belastungen, die Krankheiten verursachen und die Verbindung zur Gottheit behindern. Gleichzeitig erfolgt eine Harmonisierung. Der Gläubige, der die heilige Kommunion empfangen hat, wird körperlich und seelisch gesünder. Christus nimmt tatsächlich „die Sünden der Welt hinweg“, wie es in einem Gebet heißt.

Als Haupt-Energien des geweihten Brotes findet der Autor diejenigen der I-Ging Hexagramme 23 und 24, wie sie auch der Zen-Garten des Ryoan-ji aufweist. Sie sind weiter oben beschrieben.

Der Autor hat mit seinen Beobachtungen den Schleier, der über dem Mysterium der heiligen Eucharistie liegt, zumindest für sich ein wenig gelüftet.  Weit mehr ist noch verborgen und möglicherweise unauslotbar. An folgendem besteht für ihn kein Zweifel:

Das Ritual der heiligen Eucharistie holt die Kraft Gottes bzw. des höheren Wesens Jesus Christus auf die Erde herab in die Körper und Seelen der Gläubigen, wo sie eine segenreiche Wirkung entfaltet.

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998

Dem Himmel nahe

gleißen hohe Berg-Gipfel

weiß im Sonnenlicht –

Spiegelbild der Reinheit und

Heiligkeit des Göttlichen!

999

Kraft der Gottheit senkt

sich herab auf Zen-Gärten

wie auf Altäre!

1000

Durch reine Menschen

strömt die Kraft des Heiligen

zur Erde nieder!

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Zen-Garten Ryoan-ji - Gesamtansicht (Eintrittskarte)

Zen-Garten Ryoan-ji – Gesamtansicht (Eintrittskarte)

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