Haikus und Tankas, Jotin, 24.08.08 bis 02.09.08: Wie kann man Verstorbenen helfen, die sich in „gefährliche Tote“, sogenannte „Wiedergänger“, verwandelt haben?

Hallig vor der Nordfriesischen Küste!

Hallig vor der Nordfriesischen Küste! (eigenes Foto)

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Wie Träume liegen

die Halligen im Nebel

auf dem grauen Meer!

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Haiku nach einem Gedicht von Theodor Storm.

Reiter im Watt!

Reiter im Watt! (eigenes Foto)

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Schiff benannt nach dem untergegangenen Rungholt!

Schiff benannt nach dem untergegangenen Rungholt! (eigenes Foto)

Der Ort Rungholt und das Land ringsum im nordfriesischen Wattenmeer wurden am 16. Januar 1362 von der sogenannten Marcellus-Flut, „De grote Mandränke“ genannt, verschlungen. Um Rungholt ranken sich viele Sagen. Funde und schriftliche Überlieferungen zeigen, dass Rungholt kein Mythos ist, sondern wirklich existiert hat. Detlef von Liliencron hat 1882 dem Untergang Rungholts das Gedicht „Trutz Blanke Hans“ gewidmet. Es beginnt folgendermaßen:

„Heute bin ich über Rungholt gefahren,

Die Stadt ging unter vor sechshundert Jahren.

Noch schlagen die Wellen da wild und empört,

Wie damals als sie die Marschen zerstört…“

„…Trutz Blanke Hans“

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Abendstimmung am Wattenmeer!

Abendstimmung am Wattenmeer! (eigenes Foto)

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Grabstein mit dem Schiff “Der brandende Berg” des “wohledlen Capitains Harck Nickelsen”, gestorben 1770, auf dem St. Clemens Friedhof auf Amrum in Nordfriesland!

Grabstein mit dem Handelsschiff “Der brandende Berg” des “wohledlen Capitains Harck Nickelsen”, gestorben 1770, auf dem St. Clemens Friedhof auf Amrum in Nordfriesland! (eigenes Foto)

Die Inschrift auf dem Spruchband lautet: „Durch Creutz und Leiden zu Himmels Freuden.“ Die Inschrift auf dem Spruchband über dem Schiff (auf dem Foto nicht enthalten) lautet: „Durch viel Beschwerden zu großen Ehren.“ Als Junge wurde Harck Nickolsen von türkischen Seeräubern gefangen und an den Bey von Algier verkauft, dem er drei Jahre lang diente.

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Watt-Wanderer durchqueren einen Priel!

Wattwanderer durchqueren einen Priel!(eigenes Foto)

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Möwen kehren zurück an Land!

Möwen kehren zurück an Land! (eigenes Foto)

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Kehren die Seelen

Ertrunk´ner mit den Möwen

zurück zur Küste?

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Wenn die Geister von Seeleuten nachts in nassen Kleidern nach Hause kamen, dann wussten ihre Angehörigen, dass sie ertrunken waren. Wenn ihre Seelen jedoch in den Sälen der Meeresgöttin Ran festgehalten wurden, dann konnten sie vielleicht nicht nach Hause kommen. Ran – ihr Name bedeutet „Raub“ – herrscht nach den Vorstellungen der Germanen über ein Totenreich, das von dem der Hel und von Walhall verschieden ist. Sie soll die Seeleute durch ihre Schönheit verlockt haben. Die Seelen der Seeleute in ihrem Totenreich inkarnieren möglicherweise als Wesenheiten des Meeres. Als solche können sie dann in Menschengestalt in die (mit Wasser-Äther gefüllten) Badestuben kommen, so wie das von den Liven, Küstenbewohnern der Ostsee, überliefert ist.

Der Meeresgöttin Ran opferten die Friesen auch noch eine Zeitlang nach der Christianisierung. In dem Ort Blocksberg an der Nordsee-Küste zwischen Dagebüll und Niebüll konnte der Autor eine Opferstätte der Ran ausfindig machen. Es gehen starke Schwingungen von ihr aus.  Nach Wikipedia „Blocksberg (Berg)“ wurde die Bezeichnung Blocksberg nicht nur für den Brocken im Harz, sondern vor allem im Niederdeutschen für verschiedene Berge verwendet, die als Treffpunkte für Hexenversammlungen galten. Der Ursprung des Namens Blocksberg liegt nach Wikipedia in der Bedeutung des Ausdrucks „Block“ oder „Klotz“ für das Hexenwesen, in dem er eine große Rolle spielt. Block und Klötzchen sind die Namen von Zauberinnen.

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Wie kann man Verstorbenen helfen, die sich in „gefährliche Tote“, sogenannte „Wiedergänger“, verwandelt haben?

Reinheit, das Freisein von Schuld und anderen seelischen Belastungen, ist die Voraussetzung für Gesundheit. In dem Augenblick, in dem jemand von seelischen Belastungen gereinigt wird,  kann das Organ, das in besonderem Maße betroffen war, wieder normal arbeiten. Eine Reinigung kann durch religiöse Rituale, wie das Sakrament der Buße und das Sakrament der heiligen Eucharistie im Christentum, ein Inipi-Ritual (Schwitzhütten-Ritual) der Sioux-Lakota, durch regelmäßige  meditative Chi-Gong Übungen, durch Gebet oder auf andere religiöse oder nichtreligiöse Weise erfolgen. Durch eine Reinigung sollte sich auch das Karma eines Menschen verändern,  nämlich die Wirkung seiner glück- und leidbringenden Handlungen, deren Früchte geerntet werden müssen und die nach hinduistischer Vorstellung den Kreislauf der Wiedergeburten verursachen. (Nach der Bhagavad-Gita soll selbstloses Handeln kein Karma erzeugen und nach den Upanishaden soll das Karma durch die spirituelle Erkenntnis bzw. Erleuchtung aufgelöst werden, dass die individuelle Seele Atman mit der Weltseele Brahman in ihrem Wesenskern identisch ist. Hierdurch soll der Kreislauf der Geburten überwunden werden.) Reinheit ist auch eine der Voraussetzungen dafür, dass jemand über die Kraft der Heiligkeit verfügt wie das z.B. bei Pater Pio der Fall war. Eine Reinigung ist nicht zuletzt auch die Voraussetzung dafür, dass sich der Mensch nach dem Tod des Körpers von der irdischen Sphäre lösen und weiter entwickeln kann. Die rituelle Waschung des Verstorbenen unmittelbar nach seinem Tode ist der Beginn einer solchen Reinigung. Desweiteren ist das Fegefeuer nach der römisch-katholischen Lehre der Ort oder Zustand , in dem der Verstorbene gereinigt wird, bevor er Teil des sündenfreien Himmels werden kann. Der Himmel ist dabei der Ort oder Zustand der Gottesnähe. Papst Johannes Paul II. hat sinngemäß hierzu folgendes gesagt: Viele Menschen haben sich zwar Gott geöffnet, aber ihr Leben mit Gott blieb unvollkommen. Um die volle Seligkeit zu erlangen, bedarf der Mensch deshalb nach dem Tode einer Art Reinigung. Dies umschreibt der Glaube der Kirche mit dem Begriff „Fegefeuer“.Über diese Beschreibung hinaus gehört zu einer Reinigung insbesondere auch die Auflösung der Anhaftung eines Verstorbenen an die irdische Sphäre. Dies ist sowohl für ein ungestörtes Leben der Zurückbleibenden als auch das Leben des Verstorbenen auf der anderen Seite von großer Bedeutung. Beispiele für extreme Anhaftungen an das irdische Leben, durch welche das Leben der Zurückbleibenden massiv gestört wurde, gibt es in großer Zahl in vielen Kulturen.Als erstes stellt ein Begräbnis-Ritual, unabhängig von der Art der Tradition, eine bedeutende Hilfe für den Übergang des Verstorbenen auf die andere Seite dar. Seit der Antike ist bekannt, dass ein solches Ritual jedoch nicht immer gelingt. Der Verstorbene kann sich dann in einen gefährlichen Toten, einen sogenannten Wiedergänger, verwandeln. Nach einer Statistik (in dem Werk von Claude Lecouteux: Geschichte der Gespenster und Wiedergänger im Mittelalter, Böhlau Verlag, Köln, 1987, Seite 33) ist dies bei Selbstmördern und Ertrunkenen überproportional häufig der Fall. Insbesondere diese Art von Tod kann den Übergang ins Jenseits verhindern. Es wurde gesagt, dass dann “Der Tote in einer Art Schleusenkammer zwischen zwei Welten gefangen ist.“ Vielfach rauben die gefährlichen Toten den Lebenden Energie. Dies kann im Extremfall zum Tode der Betroffenen führen. Diesen Wiedergängern und gefährlichen Toten und überhaupt allen Verstorbenen kann im christlichen Kulturkreis auf eine sehr wirkungsvolle Weise durch das heilige Messopfer geholfen werden. Besonders viel sollen die „Gregorianischen Messen helfen, bei denen an dreißig aufeinander folgenden Tagen die heilige Messe für einen Verstorbenen dargebracht wird. Desweiteren kann Verstorbenen durch Gebete und auch durch Kerzenopfer geholfen werden. Das Segnen mit der Kraft der Heiligkeit, wie es insbesondere von Pater Pio überliefert ist, stellt für Verstorbene ebenfalls eine  große Hilfe dar. Pater Pio sind, wie die Aufzeichnungen über sein Leben verraten, öfters Geister von Verstorbenen erschienen, damit er sie durch seinen Segen oder das heilige Messopfer von ihrer Schuld „reinigte“. Der erdgebundene Geist eines Verstorbenen, der z.B. in seiner Wohnung verblieben ist, oder über der Brücke, von der er in den Tod sprang, kann auch durch einen „Engel der Heimführung“ an den ihm gemäßen Ort auf der anderen Seite gebracht werden. Rhea Powers beschreibt in ihrem Buch „Heimkehren ins Licht“, CH. Falk-Verlag 8033 planegg, 1987, wie man dabei am besten vorgeht. Der Autor konnte die von ihr beschriebene Methode erfolgreich anwenden. (Beschreibung der Vorgehensweise und der Erfahrungen des Autors in diesem Zusammenhang in dem Weblog „Haikus und Tankas, Jotin, 27.05. bis 31.05.08: Der Erzengel Michael geleitet die Seelen von Verstorbenen auf ihrem Weg ins Jenseits!“)

Wer für seine verstorbenen Verwandten, die auf der anderen Seite angekommen sind, betet, kann von ihnen auch Hilfe erwarten. Pater Pio sagt, dass ihre Macht zu helfen, sehr groß sei. 

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Schwierige Wege

führen eher zur Gottheit

zurück als eb`ne!

990 Wenn sich „Seelen des

Landes“ in Christen-Menschen

inkarnier´n, warten

sie nach ihrem Tod darauf,

in den Himmel zu kommen!

Nach den Vorstellungen der Aborigines – der Eingeborenen Australiens – inkarnieren sich in den Menschen die „Seelen des Landes“.

991

Nur die Heiligen

benötigen nach dem Tod

keine Reinigung!

992

Wer glaubt, nach Walhall

zu kommen, wenn er im Kampf

stirbt, den geleiten

Walküren oft auch dorthin.

Schwertgötter gibt es heut´ noch!

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Seelen von Christen

steigen öfter als and´re

zur Ebene der

Glückseligkeit empor. Sie

müssen es sich verdienen!

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