Haikus und Tankas, Jotin, 15. bis 17.04.08: Das Aufscheinen der Erleuchtung in der Meditation!

Avalokiteshvara mit eigenem Thron!

Der Bodhisattva Avalokiteshvara auf eigenem Thron (eigenes Photo)

Halle der 1001 Kannon-Bodhisattvas!

Halle der tausend und einer Kannon in Kyoto; Ausschnitt aus der Eintrittskarte. Kannon ist der japanische Name für Avalokiteshvara. 

Tausend Statuen der Kannon (aus dem 12. bzw. 13. Jahrhundert) stehen in der Halle.  Das Zentrum dieser tausend Engel-Statuen bildet eine riesige sitzende Statue, die eigentliche Kannon-Gottheit. Die Atmosphäre in der Halle ist sehr wohltuend und dicht.

Das Aufscheinen der Erleuchtung in der Meditation!

Avalokiteshvara ist der Bodhisattva, der „herabschaut auf die Nöte der Welt“. Er gilt als die Verkörperung des Mitleids und wird häufig tausend-armig und elf-gesichtig dargestellt. In China wird er als Guanyin und in Japan als Kannon verehrt.

Avalokiteshvara hat die Macht, den Menschen zu helfen, wenn sie ihn anrufen. Er nimmt ihnen jegliche Furcht. Wenn sie ihn anrufen, während sie auf die andere Seite gehen, gelangen sie auf direktem Wege in sein Paradies.

Im Vimalakirtinirdes´a-Sutra werden allen Versammelten sogenannte Löwenthrone zur Verfügung gestellt. Die mit übernatürlichen Kräften ausgestatteten Bodhisattvas können sich sofort auf die riesigen Throne setzen. Die übrigen Jünger des Buddha müssen erst den Bodhisattva darum bitten, von dem die Löwenthrone kommen.

Löwe als Symbol für den Löwenthron!

Löwe als Symbol für den Löwenthron! (eigenes Photo)

Zentrale Themen dieses Sutras (= Lehr-Rede des Buddha) ist das Konzept der Nicht-Zweiheit aller gegensätzlichen Dinge wie Leben und Tod (Die Toten sind nicht tot.) sowie die „wunderbare absolute Befreiung“. Der Text soll „befreiende Wirkung“ haben. Die Versammelten öffnen ihr Herz für die wunderbare absolute Befreiung. Das Sutra stellt auch eine der Grundlagen des Zen-Buddhismus dar, in dem Meditation den Schwerpunkt bildet. 

Lektüre: Grundtexte des Buddhismus „Vimalakirtinirdes´a II“, Dr. habil. Hermann -Josef Röllicke im EKO-Haus der Japanischen Kultur in Düsseldorf

 Eine Muschel als Symbol der vier Welten im Buddhismus!

Die vier Welten des Buddhismus sind vielfach noch weiter unterteilt worden, z. B. in sieben Seins-Ebenen. Das höhere Selbst, in China Ur-Geist genannt, kommt von der höchsten, der siebten Ebene. Diese könnte mit dem Nirwana identisch sein. Die Energie des höheren Selbst ist anscheinend unerschöpflich. Je tiefer man in der Meditation in der Großen Leere bzw. der Nicht-Zweiheit versinkt, umso  stärker ist der Energie-Strom, der einem zur Verfügung gestellt wird.

Die Lebewesen kommen von verschiedenen Ebenen, die einfachen von der zweiten, viele Menschen von der dritten Ebene, der Ebene der Engel und Teufel. Die vierte Ebene ist die Ebene der Glückseligkeit. Die Anzahl der Menschen, die von dort kommen, ist geringer. Von den noch höheren Ebenen kommen nicht viele Menschen. (Unabhängig von ihrer „Heimat-Ebene“ stammt das höhere Selbst aller Menschen von der siebten Ebene.)

Raum und Zeit verändern sich auf den höheren Ebenen, der Zeit-Fluss anscheinend umso mehr, je höher die Ebene ist.

Meditation stärkt den Geistkörper. Meditierende bilden im Laufe ihrer Entwicklung auch Geistkörper für die Ebenen aus, auf denen sie bisher nicht „zu Hause“ waren.

Der Autor hat lange Zeit zwischen Geistwesen „mit Form“ und bestimmten anderen „ohne Form“ unterschieden, bis er von einer sehr alten Seele darauf hingewiesen, feststellte, dass manche dieser Wesenheiten „ohne Form“ zwar auf den unteren Ebenen keine Form aufweisen, wohl aber auf der höheren, die anscheinend ihre Heimat ist.  

902

Wer sich beim Sitzen

seines Dösens bewusst ist,

hat schon viel erreicht!

I

Erfahrung der „Goldenen Blüte“, zum Haiku umgeformt im „Dreifaltigen Himmelszelt…“

903

Mögen sich alle

versammeln am gleichen Ort,

lebend oder „tot“!

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Buddhistische Weisheit

Buddha in Kirschblüten!

Buddha vom Mount Hiei im Kaisergarten zur Kirschblüten-Zeit! (eigene Photos, Kyoto/Japan)

Für die Kirschblüte, das große Ereignis in Japan, ist eine Gottheit, ein Kami, zuständig. Kamis und Bodhisattvas aber wurden in Japan gleichgesetzt.

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