Haiku und Tanka, Jotin, Mai 2013: Pfingsten und die Gaben des Heiligen Geistes – Evolution des Menschen durch das nicht fassbare Göttliche!

Pfingsten und die Gaben des Heiligen Geistes – Evolution des Menschen durch das nicht fassbare Göttliche:

Die Taube als Symbol des Heiligen Geistes in einem Kirchenfenster  (eigenes Foto)

Die Taube als Symbol des Heiligen Geistes in einem Kirchenfenster
(eigenes Foto)

Herabk. Herabkunft des Heiligen Geistes auf einer Medaille

 

 

Die Christen fast aller Kirchen feiern 50 Tage nach Ostern Pfingsten als den Tag, an dem der Heilige Geist auf die Jünger Jesu ausgegossen wurde. Die Ausgießung des Heiligen Geistes auf die Jünger wird in der Apostelgeschichte folgendermaßen beschrieben:

„Zu Beginn des jüdischen Pfingstfestes waren alle Jünger wieder beieinander. Plötzlich kam vom Himmel her ein Brausen wie von einem gewaltigen Sturm und erfüllte das ganze Haus, in dem sie sich versammelt hatten. Zugleich sahen sie etwas wie züngelndes Feuer, das sich auf jedem Einzelnen von ihnen niederließ. So wurden sie alle mit dem Heiligen Geist erfüllt und redeten in fremden Sprachen, jeder so, wie der Geist es ihm eingab. Zum Fest waren viele fromme Juden aus aller Welt nach Jerusalem gekommen. Als sie das Brausen hörten, liefen sie von allen Seiten herbei. Fassungslos hörte jeder die Jünger in seiner eigenen Sprache reden…“

Der Autor fragte sich, ob nicht die Ausgießung des Heiligen Geistes vielleicht heute immer noch auf Teilnehmer am Pfingstfest stattfinden könnte, ohne dass diese gleich in fremden Sprachen reden. Als der Autor an einem Pfingst-Gottesdienst teilnahm, konnte er in der Höhe über dem Altar auf der zweiten Ebene des Seins die Anwesenheit eines Energiepunktes mit anscheinend unbegrenzter Energie feststellen, die sich als Heiliger Geist ansprechen ließ. (Bei Gottesdiensten zu Weihnachten und Ostern sowie anderen Tagen war dieser Energiepunkt nicht vorhanden.) Während der Messe senkte sich diese Energie auch auf in der Kirche Anwesende herab und füllte sie aus, allerdings in nur zwei von ihnen.

In Gottesdiensten der Pfingstbewegung, insbesondere in Amerika und Ländern der Dritten Welt, ist die Anzahl der Gläubigen, in die sich während des Gottesdienstes diese Energie herabsenkt, deutlich größer. Die Pfingstbewegung ist eine ekstatisch-religiöse Bewegung, die die höchste Stufe christlichen Lebens im Empfangen des Heiligen Geistes sieht. Die Bewegung umfasst mehrere hundert Millionen Menschen und ist heute der am stärksten wachsende Zweig des Christentums. Während der Gottesdienste in Pfingstgemeinden wird viel und begeistert gesungen. Es wird in die Hände geklatscht und teilweise bewegt man sich auch zur Musik. Als Gebetshaltung werden teilweise Arme und Hände erhoben. Eine formale Liturgie wird abgelehnt, da sie nach Auffassung überzeugter Pfingstler das Wirken des Heiligen Geistes behindern könnte.

Sollte man nun bedauern, dass sich zu Pfingsten während eines normalen Gottesdienstes in nur wenige Personen eine Energie herabsenkt, die sich als Heiliger Geist wahrnehmen lässt?  Man kann diese Auffassung vertreten, denn nach alttestamentarischer und christlicher Lehre gibt es sechs bzw. sieben oder sogar acht hervorragende Gaben, die ein Mensch durch den Heiligen Geist empfangen kann. Es gibt im Neuen Testament mehrere unterschiedliche Listen der Gaben des Heiligen Geistes. Zu den Gaben des Heiligen Geistes zählen laut 1. Kor. 12,8-10:

–       Mitteilung von Weisheit

–       Vermittlung von Erkenntnis

–       Glaubenskraft

–       Krankheiten heilen

–       Wunderkräfte

–       Prophetisches Reden

–       Unterscheidung der Geister

–       Zungenreden und deren Deutung

Der alttestamentliche Prophet Jesaja hat sechs Wesenszüge des Heiligen Geistes vorausgesagt:

„Doch aus dem Baumstumpf Isais wächst ein Reis hervor… Der Geist des Herrn lässt sich auf ihm nieder: der Geist der Weisheit und der Einsicht, der Geist des Rates und der Stärke, der Geist der Erkenntnis und der Gottesfurcht.“ (Jes 11,2 EU)

Die Pfingstbewegung geht davon aus, dass jeder Christ Gaben des Heiligen Geistes hat. Die Gaben des Heiligen Geistes sind mehr als natürliche Begabungen. Sie sind ihnen aber nicht entgegengesetzt.

Ist es tatsächlich so, dass man durch den Heiligen Geist die oben genannten Gaben empfangen kann?

Um diese Frage zu beantworten, soll zunächst einmal darauf eingegangen werden, als wer oder was der Heilige Geist denn aufzufassen ist. Der Bibel ist u.a. folgendes zu entnehmen:

–       In der Schöpfungsgeschichte schwebt der Geist Gottes über den Wassern.

–       Maria empfängt Jesus durch den Heiligen Geist.

–       Der Heilige Geist kommt bei der Taufe auf Jesus herab.

Nach der vorherrschenden christlichen Lehre soll der Heilige Geist eine Person sein. Verbreitet ist aber auch die Auffassung, dass der Heilige Geist die Kraft oder Energie Gottes darstellt, vielleicht diejenige, die ein Mensch ertragen kann, ohne zu „verbrennen“. Nach Auffassung des Autors ist es müßig, darüber zu streiten. Wenn der Heilige Geist die Kraft Gottes ist, dann besitzt er auch die Fähigkeit, als Person zu erscheinen. Als Kraft oder Wesenheit der höchsten Ebene sollte sie aber von Natur aus keine Form aufweisen.

Man hält den Heiligen Geist für etwas typisch Christliches. Aber das ist er nicht. Wenn der Heilige Geist der Geist Gottes ist, dann ist er als der Geist Gottes heilig und daher ist der Name „Heiliger Geist“ unabhängig von der Religion richtig, d.h. auch Nicht-Christen sollten den Heiligen Geist empfangen und von seinen Gaben profitieren können. Im Hinduismus ist er nach Wahrnehmung des Autors identisch mit Brahman, wenn die Beschreibungen auch unterschiedlich sind.

Im Baum der Kabbala nach dem Buch des Sohar wird die nichtalltägliche Wirklichkeit in Form der kabbalistischen Sephirot dargestellt. Die Existenz des Menschen auf der Erde leitet sich von dieser nichtalltäglichen Wirklichkeit ab. Sie ist in ihr verwurzelt und ohne sie nicht möglich. Der Baum der Kabbala ist folgendermaßen aufgebaut: Aus den drei Schleiern der Gottheit, Ain (das Nichts), En Sof (das Grenzenlose, das Unendliche), En Sof Or (das grenzenlose Licht) treten zehn Sefiroth hervor. Die oberste Sephira stellt die Anwesenheit Gottes in der Schöpfung dar, während die unterste Sefira Malkuth die Materie beschreibt. Das absolute Wesen oder die Gottheit, die hinter allen Erscheinungsformen des Universums steht und aus der alles hervorgeht, wird als das Nichts – Ain – bezeichnet. Sie entspricht der Großen Leere im Buddhismus und letztlich auch dem DAO der Daoisten, so unterschiedlich die Beschreibungen auch sein mögen. Wie der Autor wahrzunehmen glaubt, liegt hinter Ain liegt noch ein weiterer Schleier der Gottheit, den er als das Namenlose bezeichnet. In ihm ist auch das Chaos noch enthalten und es fehlen die Naturgesetze. In Ain, dem Nichts, hat auch das Böse, Satan, seinen Platz, das nach einer Aussage von Friedrich Weinreb von Gott gerichtet (gerade gerückt) werden wird und dann nicht mehr böse ist. Der Heilige Geist ist eine Emanation des Ain. In ihm ist Ordnung und Harmonie.

In der buddhistischen und daoistischen Meditation wird die Verbindung mit der Großen Leere bzw. dem DAO angestrebt. Während einer solchen Verbindung, in der bei höchster Achtsamkeit das schlussfolgernde Denken weitgehend ausgeschaltet sein muss, kommt es zu intuitiven Erkenntnissen und einem bedeutenden Kraftzuwachs. Langfristig bewirkt eine solche Meditation außerdem eine spirituelle Reinigung, die u.a. Gesundheit bedeutet, sowie eine Transformation, die dem Meditierenden u.a. bewusst macht, dass alles mit allem verbunden ist. Meditation auf eine Wesenheit bewirkt, dass sich der Meditierende mit dieser Wesenheit verbindet und schließlich mit dieser Wesenheit eine Einheit bildet. Wenn diese Wesenheit Gott ist, dann entfalten sich in dem Meditierenden auch die Eigenschaften der Gottheit wie Weisheit, Barmherzigkeit, Gnade und die Fähigkeit zu heilen, um nur die wichtigsten zu nennen. Aus dem normalen Menschen wird der göttliche Mensch.

Das, was in fortgeschrittener Meditation geschieht, kann man auch als ein Empfangen der Gaben des Heiligen Geistes ansehen, wie sie im Alten und Neuen Testament beschrieben sind. Die Gaben des Heiligen Geistes sind deshalb real. Sie erhöhen die geistige Kapazität der daran Teilhabenden. Was man in der Meditation empfängt, stammt aus dem Ain, dem Nichts der Kabbala bzw. der „Großen Leere“ des Buddhismus, die nicht wirklich leer, sondern voller Energie ist. Der Heilige Geist aber ist eine Emanation dieses nichtfassbaren Göttlichen und verfügt über seine für den Menschen bedeutsamen Energien. Muss man nun der Pfingstbewegung beitreten und ein Pfingstler werden oder lange meditieren, um an den Gaben des Heiligen Geistes teilzuhaben. Der Autor ist nicht dieser Auffassung.

Die römisch-katholische Kirche kennt das Sakrament der Firmung. Darin empfängt der Firmling die sieben Gaben des Heiligen Geistes. Es wird Jugendlichen zwischen 11 und 16 Jahren durch einen Bischof gespendet. Die lutherischen Kirchen nennen dieses Sakrament Konfirmation. Die Formel, mit deren Hilfe die Einsegnung vollzogen wird, lautet: „Nimm hin den Heiligen Geist…“. Andere evangelische Kirchen bitten um das Kommen des Heiligen Geistes. Das Sakrament der Firmung sowie die Konfirmation stellen damit eine Verbindung zum Heiligen Geist und dessen Gaben dar. Das Sakrament ist eine Einweihung und in einem gewissen Sinn vergleichbar mit Reiki. Einweihungen funktionieren. Wer in Reiki eingeweiht ist und um Reiki bittet, der verfügt über die Heilkraft des Reiki und kann sie zu seiner oder der Heilung anderer verwenden. Auf seine Bitte um Reiki geht ein Energiefeld in ihn hinein, das sich als Reiki ansprechen und wahrnehmen lässt, und füllt seinen Körper aus. Er ist dann ein Kanal für die Heil-Energie Reiki und kann sie auf sich und andere übertragen. Der Autor konnte dies immer wieder bei sich und anderen beobachten. So kann auch jemand, der das Sakrament der Firmung bzw. Konfirmation als Einweihung erhalten hat, um den Heiligen Geist bitten, um dann mit Hilfe seiner Gaben Aufgaben wirkungsvoller zu erledigen. Wenn er um den Heiligen Geist bittet, geht ein Energiefeld in ihn hinein, das sich als Heiliger Geist wahrnehmen lässt und füllt seinen Körper aus. Er verfügt dann während des Zeitraumes, in dem dieser göttliche Geist in ihm ist, über die Gaben des Heiligen Geistes. Wenn man die Heilung mit Reiki abgeschlossen hat, dankt man für Reiki und das Reiki-Energiefeld verlässt den Körper wieder. Dem Heiligen Geist sollte man für seinen Beistand ebenfalls danken, nachdem die Aufgaben erledigt sind, für die man um seinen Beistand gebeten hat. Das Energiefeld, das sich als Heiliger Geist wahrnehmen lässt, verlässt dann den Körper wieder. Wer kein Christ ist, kann natürlich ebenfalls um den Heiligen Geist bitten. Da man dann ja nicht das Sakrament der Firmung bzw. Konfirmation erhalten hat, also nicht eingeweiht ist, wird eine einfache Bitte möglicherweise zunächst nicht ausreichen, seine Gaben zu empfangen. Wenn es wie bei Reiki ist, wird man seine Bitte am Anfang mehrfach wiederholen müssen, ehe man in Kontakt mit ihm kommt.

Viele Menschen können auf dem spirituellen Weg erst dann Fortschritte erzielen, nachdem sie „umgekehrt“ sind. Auch die Umkehr kann mit Hilfe des Heiligen Geistes geschehen. Je weiter ein Mensch auf dem spirituellen Weg fortgeschritten ist, umso mehr wird sein Handeln vom Heiligen Geist bestimmt, auch wenn er ihn nicht explizit um Hilfe bittet. Ein Heiliger, dessen Handeln fast ausschließlich vom Heiligen Geist bestimmt wurde, war Pater Pio. Jemand, dessen Handeln überwiegend aus dem Heiligen Geist heraus erfolgt, ist auch der Dalai Lama. Ein christlicher Würdenträger, dessen Handeln zu einem großen Teil vom Heiligen Geist inspiriert wurde, ist nach Wahrnehmung des Autors Johannes XXIII, der 1958 zum Papst gewählt wurde. Er gilt als guter Papst und war ein Reformer, der das zweite vatikanische Konzil einberief, in dem sich die Kirche nach außen öffnete. Das Heilige anderer Religionen wird seitdem von der katholischen Kirche anerkannt und so wurde Zen im Christentum möglich. Seitdem gibt es christliche Priester, die zugleich auch Zen-Meister sind. Auch deren Handeln erfolgt zu einem großen Teil aus dem Heiligen Geist heraus. Gebete von Mystikern und Heiligen sind oft vom Heiligen Geist inspiriert, so auch viele Predigten von Meister Eckehart. Dazu gehört u.a. die folgende Aussage von Meister Eckehart:

Ich habe eine Kraft in meiner Seele, die Gottes ganz und gar empfänglich ist. Ich bin des so gewiss, wie ich lebe, dass mir nichts so nah ist wie Gott. Gott ist mir näher als ich mir selber bin: mein Sein hängt daran, dass mir Gott „nahe“ und gegenwärtig sei.

Vom Heiligen Geist inspiriert ist auch die folgende Aussage von Angelus Silesius:

Die Gottheit ist mein Saft: Was aus mir grünt und blüht, das ist sein Heiliger Geist, durch den der Trieb geschieht.

Vom Heiligen Geist inspiriert ist ebenfalls der folgende Satz von Johannes vom Kreuz:

Ich weiß, dass nichts so schön sein kann wie sie (die Kraft des Heiligen Geistes), dass Himmel und Erde aus ihr trinken, obwohl es Nacht ist.

Beispiel für eine Ikone, deren Entstehung vom Heiligen Geist inspiriert wurde

Beispiel für eine Ikone, deren Entstehung vom Heiligen Geist inspiriert wurde

 

Beispiel für eine Darstellung Gottes, die durch den Heiligen Geist inspiriert wurde

Beispiel für eine Darstellung Gottes, die durch den Heiligen Geist inspiriert wurde

 

Beispiel für eine vom Heiligen Geist inspirierte ikonographische Darstellung des liegenden Buddha, bevor er die Erde verlässt.

Beispiel für eine vom Heiligen Geist inspirierte ikonographische Darstellung des liegenden Buddha, bevor er die Erde verlässt.

 

Beispiel für eine zeitgenössische Kalligraphie, deren Entstehung nach Auffassung des Autors vom Heiligen Geist inspiriert wurde.

 

Das Entstehen dieser Kalligraphie „Heilen“

von Christine Lehmann www.christinelehmann.eu 

wurde nach Auffassung des Autors vom Heiligen Geist inspiriert. Den Grund hierfür sieht der Autor darin, dass die Künstlerin seit mehr als 20 Jahren Zen praktiziert. Ihr Schaffen spiegelt ihr Fortschreiten auf dem spirituellen Weg der Meditation (eigenes Foto).

Zu einem großen Teil vom Heiligen Geist inspiriert sind natürlich auch die Heiligen Bücher der Menschheit, nicht nur im Abendland, sondern auch in Indien, China und Japan und anderswo auf der Erde. Die buddhistischen Sutren gehören ebenfalls dazu. Und natürlich sind auch die heiligen Riten der Völker sowie die ikonographischen Darstellungen ihrer Gottheiten,  Heiligen und heiligen Symbole zu einem großen Teil vom Heiligen Geist inspiriert. Beispiele hierfür sind die Abbildungen, die in diesem Aufsatz enthalten sind. Ein hervorragendes Beispiel für eine Ikone, deren Entstehen vom Heiligen Geist inspiriert wurde, ist die Heilige Dreifaltigkeit von Rubljov.

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