Haiku und Tanka, Jotin, 23.05. bis 19.06. 2011: Wie der Autor auf dem Wutai Shan, dem ersten der dem Buddhismus heiligen Berge in China, Manjushri, dem Bodhisattva der Weisheit, begegnete.

Wie der Autor auf dem Wutai Shan, dem ersten der dem Buddhismus heiligen Berge in China, Manjushri, dem Bodhisattva der Weisheit, begegnete.

Der Wutai Shan, nach seinen 5 Gipfeln „Fünfterrassen“ genannt, gilt als der erste der vier heiligen Berge des Buddhismus in China. (Siehe Foto, das eines der Tore zu den Klöstern des Wutai Shan darstellt, sowie die weiße Pagode, das Wahrzeichen des Wutai Shan!)

 

Straßen-Tor. das zu Tempeln des Wutai Shan führt

 

 

 

 

 Die weiße Pagode - das Wahrzeichen des heiligen Wutai Shan Berges

 

 

Der Wutai Shan ist dem Bodhisattva Manjushri, dem Buddha der Weisheit, geweiht, dessen Bildnis in vielen Tempeln zu sehen ist. Er wird meist mit einem Flammenschwert in der Rechten dargestellt, mit dem er die Schleier der Unwissenheit durchtrennt. In der Linken hält er das Sutra der höchsten Weisheit. (Siehe die folgenden Fotos mit Statuen des Manjushri aus dem lamaistischen Tempel auf dem Bodhisattva-Gipfel sowie aus dem Tempel auf dem Dailuoding-Gipfel!)

 

 

 

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Vor rund 1900 Jahren wurde auf dem Wutai Shan mit dem Bau von buddhistischen Tempeln und Klöstern begonnen. Es sollen einmal mehr als 100 gewesen sein. Heute sind etwa 60 Tempel und Klöster erhalten und in Betrieb. Sie finden sich hauptsächlich in der näheren und weiteren Umgebung des Ortes Taihuai. Das älteste und größte Heiligtum des Berges ist der Xiantong Si, der Tempel der Erscheinung. Die heutige Anlage umfasst 12 Höfe, die größtenteils aus der Ming- und Qing-Zeit stammen. Herausragend sind  zwei Bronze-Pagoden sowie eine aus Bronze gefertigte Halle mit einem Manjushri Bildnis darin. Sie entstanden Anfang des 17. Jahrhundert. (Siehe Foto!)

 

 

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Den Ling-Jin Gipfel nimmt der lamaistische Pusa Ding Tempel ein, der sich nach oben hin an den Tempel der Erscheinung anschließt. Pusa Ding bedeutet „Bodhisattva Spitze“. (Siehe Fotos!)

 

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Tor im lamaistischen Tempel auf dem Bodhisattva Gipfel

 

 

 

Auf dem Pusa Ding soll einst Manjushri gelebt haben. 108 Stufen führen hinauf. Die 108 Stufen entsprechen den 108 Prüfungen, die ein Mensch in seinem Leben bestehen muss. Die Treppe wird auch als die Zunge des Drachen bezeichnet, der sich in dem Berg verkörpert bzw. ihn bewohnt. (Siehe Foto!)

 

 

wutai-shan-108-stufige-treppe-zum-bodhisattva-gipfel-die-zunge-des-drachen.jpg

 

 

 

 

Ursprünglich ein Tempel des Mahayana-Buddhismus wurde der Pusa Ding Tempel nach rund 1000 Jahren während der Qing-Dynastie (1644-1911) zu einem Lama-Kloster bzw. zu der Form des tibetischen Buddhismus ausgebaut.

Der historische Buddha Shakyamuni soll goldenes Licht zum Berg Wutai Shan ausgestrahlt haben. Daraufhin soll sich dort vor fast 2000 Jahren der Bodhisattva Manjushri, der Herr der Weisheit, manifestiert haben, um die Menschen im Reich der Mitte für die Lehren des Buddhismus zu gewinnen. Man glaubt, dass sich Manjushri auch heute noch regelmäßig auf dem Berg manifestiert, indem er die Gestalt eines gewöhnlichen Pilgers bzw. Mönches annimmt. Als der Autor des Weblogs dies las, war er fasziniert. Er nahm sich vor, bei seinem Besuch nach dem Bodhisattva Ausschau zu halten. Vielleicht war es ihm ja vergönnt, dem Weisen zu begegnen und einen Rat für sein spirituelles Wachstum zu erhalten.

Während des Sommer-Halbjahres wird der Wutai Shan von vielen Pilgern und Schaulustigen aufgesucht, die von weit her gereist sind. Es kommen Nonnen und Mönche unterschiedlichen Grades von überall her aus China, Japan, Nepal und anderen Ländern. Viele nehmen an den Festen und sonstigen Riten der Tempel teil. Die Anzahl der Pilger kann an solchen Festtagen mehrere tausend betragen. Lamaistische Buddhisten scheinen in besonderem Masse angezogen zu werden. Lamaistische Nonnen und Mönche tragen rote Roben, die übrigen vorwiegend gelbe oder braune. Die Anhänger der verschiedenen Richtungen des Buddhismus können dadurch  unterschieden werden. Die folgenden Fotos zeigen Nonnen und Mönche in dem Kloster Xiantong sowie in dem lamaistischen Kloster Pusa Ding darüber. Die meisten der Nonnen und Mönche sind offensichtlich Besucher, wie z.B. der Mönch, der mit einem Rucksack auf dem Rücken die Stufen zum Kloster Xiantong hinaufsteigt (siehe Foto!)

wutai-shan-monch-mit-rucksack-zum-tempel-aufsteigend.jpg

Desweiteren auch die fünf älteren Mönche, die unter Führung einer jungen Dame auf dem Weg ins Kloster Xiantong sind (siehe Foto!).

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Der Autor fragte sich, ob sich nicht in einem der Mönche, wie z.B. dem Betenden (siehe Foto!) der Bodhisattva Manjushri verkörpert habe könnte. Allerdings war die Antwort jedesmal negativ, wenn der Autor sich auf die Frage einstimmte. Ohne Zweifel waren diese Menschen alle ernsthaft Strebende, die auf ihrem spirituellen Weg voranzukommen suchten und in der Regel auch schon einen für westliche Maßstäbe relativ hohen Rang erreicht hatten.

Betender Mönch

Auch nicht in dem Mönch, der meditierend unter einem Baum stand (siehe Foto!),

konnte die Autor die Anwesenheit Manjushris feststellen, und auch nicht bei dem Mönch bei den Tempel-Säulen mit dem sinnenden Gesichts-Ausdruck (siehe Foto!).

 

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wutai-shan-lamaistischer-monch-nachdenkend.jpg

Desweiteren auch nicht bei den Nonnen, die mehrfach schnellen Schrittes die sich drehenden Trommeln mit buddhistischen Sutren umrundeten (siehe Foto!)

 

 

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und auch später nicht bei dem älteren Mönch, der vor den Stufen des Tempels auf dem Daiodulong-Gipfel saß. Dieser ging übrigens barfuß. (Siehe Foto!)

 

 

 

 

Älterer Mönch auf Pilgerschaft vor dem Tempel auf dem Daiodulong-Gipfel

 

 

Der Autor wollte schon die Hoffnung aufgeben, dem Bodhisattva Manjushri zu begegnen und ihm gedanklich sein Problem vorzutragen und dann intuitiv eine Antwort zu erhalten. Aber er wusste, dass es bisher jedes Mal noch zu einer Begegnung mit den geistigen Wesenheiten gekommen war, mit denen er sich einen Gedanken-Austausch gewünscht hatte, und zwar mitunter erst dann, wenn er schon alle Hoffnungen aufgegeben hatte. So war er dann im Grunde seiner Seele immer noch zuversichtlich, dass sich der Bodhisattva Manjushri ihm zeigen würde. Der Autor kam zu einem Stand, an dem ein buddhistischer Mönch saß, der Schriften vor sich ausgebreitet hatte. Dieser Stand war etwas schwierig zu erreichen, weil die Mauer gleich daneben etwa einen Meter tief abfiel. Der Autor wagte es jedoch, zu dem Mönch hinzugehen, zumal er der einzige war und kein Gedränge herrschte. Er fragte ihn nach etwas, was er kaufen könne, was dies war, hat er vergessen. Der Mönch verneinte die Frage. Er hatte nichts zu verkaufen und es gab auch keine Box für Spenden. Aber als er sich schon abwenden wollte, überreichte ihm der Mönch eine CD und eine DVD, und zwar als Geschenk. Auf der CD ist ein ansprechender buddhistischer Gesang, in dem das Mantra „Om mani padme hum“ am Anfang einer jeden „Strophe“ wiederholt wird, Die DVD enthält einen buddhistischen Film.

Hier und jetzt geschah es, dass ihm der Bodhisattva Manjushri begegnete, nicht in grobkörperlicher Gestalt. Da, wo der Autor ihn wahrnahm, war kein Wesen aus Fleisch und Blut. Der Autor nahm den Bodhisattva Manushri als Geistwesen wahr und er konnte auch einen Kontakt zu ihm herstellen. In der Folge erhielt er dann Antworten, die für ihn wichtig sind und ihm seine geistige Situation in einem anderen Zusammenhang zeigen, als er gewohnt war, sie zu sehen. Die Antworten machten ihm bewusst, welcher Weg für ihn der richtige ist, so dass er diesen nun bewusst gehen kann. Manjushri hatte mit seinem Flammenschwert die Schleier durchschnitten, die ihm seine Situation verborgen hatten.

 

 

 

 

 

 

 

Rot blühender Strauch im Park des Himmelstempels in Peking am Morgen des 22.04.2011 (eigenes Foto)

 

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