Haikus und Tankas, Jotin, 02.11. bis 22.11.2009: Hat sich ein sogenannter Atheist gegen Gott entschieden? Was die Entscheidung gegen Gott bedeutet:

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Hat sich ein sogenannter Atheist gegen Gott entschieden? Was die Entscheidung gegen Gott bedeutet:

Es wird gesagt, der Mensch habe insofern einen freien Willen, als dass er sich für oder gegen Gott entscheiden könne. Dies ist natürlich keine einmalige Entscheidung. Das ergibt sich schon daraus, dass es ja auch immer wieder die Möglichkeit der „Umkehr“, nämlich der Rückkehr zu Gott, gibt. Es erscheint dem Autor vielmehr so, dass es im Leben eines Menschen immer wieder Situationen gibt, in dem von ihm die Entscheidung für oder gegen Gott gefordert wird. („Sich für Gott entscheiden“ bedeutet das gleiche wie „Sich für den rechten Weg entscheiden“.)

Wann entscheidet sich nun ein Mensch gegen Gott? Wenn er als Christ z.B. aus der Kirche austritt, um die Kirchensteuer zu sparen. Der Autor ist nicht der Auffassung, dass dies eine Entscheidung gegen Gott ist. (Aus anderen Gründen sollte man sich jedoch eine solche Entscheidung gut überlegen. Es spricht vieles dafür, nicht aus der Kirche auszutreten.)

Wenn jemand einen Mord begeht, so ist dies natürlich zunächst einmal eine Entscheidung gegen Gott. Ein Selbstmord oder Selbstmord-Versuch ist ebenfalls eine Entscheidung gegen Gott; es sei denn der Täter ist sehr krank und es gibt keine Hoffnung auf Besserung. Gegen Gott entscheidet sich auch, wer fortwährend andere Menschen betrügt oder bestiehlt, um zu Geld zu kommen. Zu dieser zuletzt genannten Kategorie gehörten immer schon viele Menschen. Entscheidungen gegen Gott schwärzen die Aura. Die Aura eines berufsmäßigen Betrügers nimmt eine immer dunklere Farbe an. (Der Autor war ganz überrascht, als er dies zum ersten mal bemerkte und konnte die betreffende elegante Person überhaupt nicht in Verbindung mit einem negativen Handeln bringen. Nach den Banken-Zusammenbrüchen kennt heute allerdings jeder solche Menschen. Wer sich darum bemüht, wird bald die Schwärze in ihrer Aura wahrnehmen.) Es gibt noch weitere Merkmale, an denen zu erkennen ist, ob sich ein Mensch auf längere Dauer gegen Gott entschieden hat. Eines davon ist grundlegend. Wenn sich ein Mensch auf Dauer gegen Gott entscheidet, so verlässt ihn nämlich sein höheres Selbst. Dies ist nicht allein eine Beobachtung des Autors, sondern schon im Sohar, dem heiligen Buch der Kabbala, beschrieben.

In dem Kapitel DIE SEELE, DIE DAS WORT BESITZT heißt es nämlich:

„Der Mensch ist eingebettet in heiliger Seele (das höhere Selbst)…(die sich herzieht vom Leben in der höheren Welt)… Und siehe: Solange jene heilige Seele dem Menschen verbunden ist, ist er geliebt von seinem Herrn und zahlreiche Wächter schirmen ihn von allen Seiten; verzeichnet ist er zum Guten so oben als unten und die heilige Schechina (die Gegenwart Gottes in der Welt) waltet über ihm. Wenn er aber falsche Pfade wandelt, hebt sich die Schechina (die Gegenwart Gottes in der Welt) von ihm, der heilige Seelenodem (das höhere Selbst) bleibt ihm nicht länger verbunden, und von der Seite der bösen Schlange, der mächtigen, erhebt sich ein Geist von denen, die die Welt durchschweifen, der nur an einem Ort herrschen kann, den eine heilige Macht verlassen hat; und dadurch wird der Mensch geschändet und in seinem Fleische geschlagen und entstellt in seinem Angesicht.

Jene belebte Seele aber, die von der himmlischen Erde angezogen und umschlossen wird, ist „Neschamah“ (Seelenodem) (das höhere Selbst) genannt. Sie ist es, welche die Höhe ersteigt und des Wortes mächtig ist vor dem heiligen König; sie dringt in alle Tore und niemand vermag sie zu hindern. Sie wird auch der „sprechende Geist“ genannt. Denn keine andere Seelenart hat die Befugnis des Wortes vor dem heiligen König.“

(Aus: Der Sohar, das Heilige Buch der Kabbala, Diederichs Gelbe Reihe, 1984)I

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Dem Sohar ist hier weiter zu entnehmen, dass mit dem Verlust des höheren Selbst der Mensch nicht länger gegen die Mächte des Bösen geschützt ist. Eine Entscheidung gegen Gott ist also, wenn sie von längerer Dauer ist, nach dem Sohar in vielen Fällen gleichzeitig auch eine Entscheidung für die Mächte des Bösen.

Wer in eine solche Lage geraten ist, muss nicht darin verweilen. Er kann sich für die „Umkehr“ entscheiden, sollte dies aber nicht auf die Zeit nach seiner Verrentung verschieben. Dann ist es vielleicht zu spät. Dem Autor ist nicht bekannt, dass es auch eine „Umkehr“ auf der „anderen Seite“ gibt. Der Mensch muss dafür erst wieder inkarnieren, nachdem er ein „Zwischenleben“ das sehr lang sein kann, allem Anschein nach, auf wenig angenehme Weise verbracht hat.

Das Böse gehört natürlich auch zur Schöpfung. Es heißt, dass wir die Berechtigung des Bösen erst dann erkennen, wenn wir eine höhere Stufe der Erkenntnis erreicht haben. Der Mystiker Jakob Böhme besaß anscheinend diese Erkenntnis, wie seine folgende Aussage nahelegt:

„Gut und Böse sind wie die beiden Schwingen eines Vogels, mit einer Schwinge allein kann er nicht fliegen!“

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