Haikus und Tankas, Jotin, 08. Juni bis 28. Juni 2009: Wessen Segen ist besonders wirkungsvoll und woran kann man dies erkennen?

Wessen Segen ist besonders wirkungsvoll und woran kann man dies erkennen?

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Segnender Heiliger!

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SERGIUS von Radonesch, Russischer Mönch und Nationalheiliger (1319 bis 1392), lebte nördlich von Radonesch zunächst als Einsiedler im Urwald. An einer Quelle (heute der Ort der Dreifaltigkeitskirche im Dreifaltigkeitskloster zu Sergiev Possad/Sagorsk) baute er mit seinem Bruder eine der Heiligen Dreifaltigkeit geweihte Kirche. Sein Ruf als Einsiedler zog Schüler und Gesinnungsgenossen an, die er zuerst zu vertreiben suchte. Schließlich entstand jedoch eine Einsiedlerkolonie. Er wurde zu deren Abt gewählt, nahm die Wahl aber nicht an. Erst nach dem Tod des ersten Abtes entsprach er der neuerlichen Wahl in dieses Amt und erhielt die Priesterweihe. Das Angebot, Metropolit zu werden, lehnt er ab.

Sergius SEGNETE 1378 den Moskauer Großfürsten vor seinem Abwehr-Feldzug gegen die tatarisch-mongolische Goldene Horde. Der Sieg über die Tataren, der den Beginn eines von Tataren befreiten russischen Staates bedeutete, wurde deshalb ihm, Sergius von Radonesch, zugeschrieben. Aber nicht nur deswegen wird er in Russland als Nationalheiliger geehrt. Als Begründer des Dreifaltigkeits-Serius-Klosters (Troitza- Sergieva-Lavra) in Sagorsk bei Moskau und dreißig anderer Klöster wirkte Sergius von Radonesch politisch für die Einheit des Landes. Er gilt als der berühmteste Mönchsheilige der russischen Kirche.Ab 1450 begannen Reliquienverehrung und Wallfahrten. Es wurde regelmäßig von Heilungswundern an seinem Sarg berichtet. Das Dreifaltigkeitskloster ist eines der geistigen Zentren der Russisch-Orthodoxen Kirche. Heute feiert die Kirche sein Fest am 25. September (seinem Todestag) und am 5. Juli (Tag der Übertragung der Reliquien).

Der russische Maler Andrej Rublev war einer der Schüler von Sergius. Rublev schuf für das Dreifaltigkeitskloster die wohl berühmteste russische Ikone – die Heilige Dreifaltigkeit. 

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Ikone der Heiligen Dreifaltigkeit des Andrej Rublew

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Ikone der Heiligen Dreifaltigkeit, Russlands berühmteste Ikone, von Andrej Rublev Ende 14./Anfang 15. Jh. für das von Sergius von Radonesch gegründete Dreifaltigkeitskloster geschaffen (eigenes Foto).

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2001 erhielt der deutsche Mediziner und Ikonen-Sammler Dr. Schmidt-Voigt den „Sergius von Radonesch Orden“ in Moskau von Patriarch Alexej II. Der Orden existiert seit 1978. Er wurde anlässlich der 600 Jahrfeier der oben genannten Schlacht am Don zum ersten Mal verliehen. Schmidt-Voigt sammelte fast 1000 Ikonen. Sein besonderes Augenmerk richtete der ehemalige Chefarzt auf die Verbindung von Medizin und Ikone. Auch für Schmidt-Voigt war sein Helfen vor allem ein Akt der Nächstenliebe. Von vielen seiner russischen Patienten nahm er kein Geld. Einige schenkten ihm aber zum Dank eine Ikone. Seine Sammel-Leidenschaft erwuchs auf folgende Weise: Als Alexej I., damals Patriarch von Russland, den bekannten Herzspezialisten 1964 durch das Kloster Sagorsk führte, fiel der Blick des Arztes auf eine Ikone, die ihn tief bewegte. Sie zeigt die Gottesmutter, die neben dem Bett eines kranken Klerikers steht und ihm aus ihrer entblößten Brust Milch auf das Gesicht spritzt. Alexej I. bemerkte, wie der Arzt von dieser „Heilung“ ergriffen war und schenkte ihm die Ikone. Von da an war der Mediziner von den Ikonen fasziniert und begann sie zu sammeln und zu studieren. Er schrieb mehrere Bücher über sie. 1986 vermachte der Arzt seine Ikonen-Sammlung der Stadt Frankfurt, die die Exponate im neu gegründeten Ikonen-Museum ausstellte. Die Sammlung wurde erweitert, so dass dieses Museum heute eine der hochwertigsten Ikonen-Sammlungen der westlichen Welt besitzt. 

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Wessen Segen ist besonders wirkungsvoll und woran kann man dies erkennen?

Der Segen eines Heiligen!

Der Segen eines Heiligen, wie der von Pater Pio oder der des Sergius von Radonesch, hat eine größere Kraft als der eines normalen Menschen.Warum ist dies so? Die Ursache liegt darin, dass in allem, was heilig ist, eine besonders wirkungsvolle Kraft lebt. Das erfüllt sein mit Kraft gilt überall auf der Welt als das Wesentliche des Heiligen.Es gibt nicht nur den Glauben an das Heilige, das Heilige ist vielmehr etwas Objektives und existiert unabhängig vom Glauben. Die Kraft des Heiligen ist mit einem gewissen Anteil auch in den Dingen vorhanden, die mit dem Heiligen zu tun haben, wie z.B. in den Reliquien der Heiligen, den Ikonen und den Heiligen-Medaillen. Heilige sind Menschen, welche die Kraft des Heiligen über die Menge emporhebt. Wegen dieser Kraft werden sie vom Volk verehrt. Von den Anfängen der Heiligen-Verehrung an wird immer wieder die besondere Kraft erwähnt, die mit den Heiligen und ihren Reliquien verbunden ist.

Nach christlichem Glaubensverständnis soll in den Heiligen Gott verehrt werden. Von jeher besteht aber die Anschauung, dass die Heiligen als besonders machtbegabte Wesen von sich aus den Menschen helfen können. Ihre Kraft wirkt nicht nur zu ihren Lebzeiten, sondern auch noch über den Tod hinaus. Heilige verfügen über die Kraft der Heiligkeit auch noch, nachdem sie auf die andere Seite hinüber gewechselt sind.

Im Buddhismus werden Buddha und die Bodhisattvas (Erleuchtungswesen) als Heilige verehrt. Auch die Reliquien Buddhas, vielfach verteilt, werden kultisch verehrt.

Die Kraft, über welche die Heiligen verfügen, legen sie auch in ihre Segen hinein.

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Die fünf großen Könige des Wissens in der über 1100 Jahre alten buddhistischen Klosteranlage Daigo-ji im Süden der alten Kaiserstadt Kyoto.

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Die fünf großen Könige des Wissens in der über 1100 Jahre alten buddhistischen Klosteranlage Daigoji auf dem Berg Kasatori im Süden der alten Kaiserstadt Kyoto. Zwei von ihnen sind mit einem Heiligenschein ausgestattet (eigenes Foto). Vor den der fünf Königen des Wissens liegen Schöpflöffel aus Bambus. Abgesehen davon, dass man sie für die eigene Reinigung verwendet, wird mit ihnen Wasser über die geweihten Statuen gegossen. Dies ist als Trankopfer oder Libation eine Form des Opfers.

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Der mittlere der fünf großen Könige des Wissens (eigenes Foto)

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Der mittlere der fünf großen Könige des Wissens, ausgestattet mit einem Heiligenschein (eigenes Foto)

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Heilige, gleich welcher Religion, werden auf Abbildungen wie der Heilige Sergius von Radonesch oder zwei von den großen Königen des Wissens oben vielfach mit einem Heiligenschein dargestellt. Was hat es mit diesem Heiligenschein auf sich? Handelt es sich dabei um etwas Symbolisches oder liegt ihm etwas objektiv Vorhandenes zugrunde?

Die Antwort lautet, dass der Kopf eines Heiligen tatsächlich von einer kugelförmigen Aura eingehüllt wird. Der Heiligenschein kann in herabgesetztem meditativem Bewusstseinszustand vor allem dann wahrgenommen werden, wenn der Heilige betet, meditiert oder segnet, also bei Handlungen, bei denen er seine besonderen Kräfte einsetzt. Der Heiligenschein ist eine Art feinstoffliches „Licht“ mit einem hellen Kern. Wenn ein Heiliger seine besonderen Kräfte einsetzt, so verstärkt sich dieses „Licht“. Der helle Kern im Zentrum dehnt sich aus und erhöht seine Strahlkraft um ein Vielfaches. Die Abbildung eines Bodhisattvas unten, in welcher der Heiligenschein einmal groß und einmal klein gezeichnet ist, soll dies veranschaulichen.

Bei der Übertragung der Heilenergie Reiki sind die Verhältnisse ähnlich. Sobald jemand mit einer Reiki-Einweihung um Reiki bittet, wird sein Kopf  von einer kleinen „Lichtkugel“ eingehüllt. Wenn er dann einem Patienten die Hand auflegt und mit der Übertragung der Heilenergie Reiki beginnt, dehnt sich diese „Lichtkugel“ um seinen Kopf aus und beginnt heller zu strahlen. Wenn er die Behandlung beendet und für Reiki dankt, verschwindet die „Lichtkugel“ um seinen Kopf auch in seiner abgeschwächten Form wieder vollständig. Der Heiligenschein eines Heiligen ist demgegenüber auch in seiner „Ruhe-Form“  vorhanden. 

Wer die Reiki-Einweihung erhalten kann, kann versuchen, die seinen Kopf einhüllende Lichtkugel im Spiegel zu beobachten. Dies gilt auch für langjährig Meditierende. Diese wissen vielfach gar nicht, dass sie über die besondere Kraft der Heiligkeit verfügen, die ihrem Segen eine große Kraft verleiht.

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Buddhistischer Mönch mit Heiligenschein, ruhend und aktiviert!

Leben in der heutigen Zeit auch noch Menschen, die über die Kraft der Heiligkeit verfügen?

Diese Frage ist zu bejahen, wenn diese Menschen in der Regel auch nicht als Heilige bezeichnet werden. Zu den Menschen, die über die Kraft der Heiligkeit verfügen, gehören nach den Beobachtungen des Autors u.a. Zen-Meister, langjährige Zen-Meditierende, Mönche und Priester,gleich welcher Richtung, die ihren Weg ernst nehmen und schon länger initiiert sind, indische Yogis usw. Das prominenteste Beispiel eines lebenden Menschen, der über die Kraft der Heiligkeit verfügt, ist nach Auffassung des Autors der Dalai Lama. 

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Roter Fingerhut sieht sich hier grüne Fichten-Zapfen an! (eigenes Foto)

 

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