Haikus und Tankas, Jotin, 06. bis 08.04.08: Kann der rituelle Verzehr eines Bärenherzens bei den Samen in Lappland mit der Eucharistie im Christentum verglichen werden?

Opferplatz der Samen in Nord-Finnland!

Opferstätte der Samen im nördlichen Finnland! (eigenes Photo) Opferplatz der Männer, die Frauen haben bzw. hatten ihre eigenen Kultplätze. Sie mußten sie Opferplätze der Männer in großem Bogen umgehen.

Der gesamte Platz ist heilig. Der eigentliche Opferfelsen (Seida) war mitunter durch einen darauf liegenden Stein gekennzeichnet.

Einer der Opferplätze in der Nähe des Inari-Sees war an der Straße durch einen in etwa 1/3 Höhe gefällten Baum gekennzeichnet. Die abgesägte Krone war noch mit dem unteren Stamm verbunden; beide zusammen bildeten ein Dreieck. Auf dem Platz selber fanden sich zwei Eisen-Fässer mit Löchern darin, eines davon ziemlich verrostet. Sie dienten bzw. hatten während der Kulthandlungen im Winter als Öfen gedient.

Kosmos der Samen auf Schamanen-Trommel (Ausschnitt)

Heilige Symbole und Tiere auf einer Schamanen-Trommel der Samen aus dem 17. Jahrhundert im Nordischen Museum Stockholm!

(Paulson, Hultkrantz, Jettmar: Die Religionen Nordeurasiens und der amerikanischen Arktis, Kohlhammer Verlag 1962) 

Vom Autor wurde das zentrale Symbol abgezeichnet; die entsprechenden Stellen mit Tieren wurden zum Teil mit eigenen Photos von Raben, Rentieren und eines Nadelbaumes versehen; Rentiere und Nadelbaum aus dem nördlichen Lappland.

Am rechten Rand der Schamanen-Trommel ist Beive, die Sonne, dargestellt. Ihr opferten die Samen weiße Rentiere, damit sie das Gras für die Rentiere wachsen ließ.  Der große Felsen im Hintergrund auf dem Photo der Opferstätte oben war Beive gewidmet. Die Geweihe der Opfertiere wurden im Kreis vor ihm aufgestellt.

Unter den heiligen Symbolen ist das Kreuz mehrfach vertreten.

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Die Trommel ist das

Reittier des Schamanen in

das Reich der Geister!

Tibetisches Fadenkreuz als Geisterfalle!

Einfache Form eines tibetische Fadenkreuzes, das u.a. als „Geisterfalle“ verwendet wurde! (Vom Autor abgezeichnet) Es besteht eine gewisse Verwandschaft mit dem zentralen Kreuz-Symbol auf der Schamanentrommel der Samen. In die entsprechende Fläche auf der Trommel ist ein Rentier eingezeichnet. Der Geist des Rentieres galt damit möglicherweise als gefangen. Wenn der Geist eines Tieres gefangen ist, dann läßt es sich leichter erlegen.

(Michael Albrecht Nicolazzi: Mönche, Geister und Schamanen – Die Bön-Religion Tibets, Walter Verlag 1995)

Geschehen auf einer Opferstätte der Samen ebenso heilige Dinge wie in einer christlichen Kirche? Kann der rituelle Verzehr eines Bärenherzens bei den Samen in Lappland mit der Eucharistie im Christentum verglichen werden?

Während eines Urlaubs fuhr der Autor mit seinem Pkw von Helsinki im Süden Finnlands etwa 1000 Kilometer nach Norden über den Polarkreis hinaus bis in die Gegend des Inari-Sees in Finnisch Lappland. Unterwegs rastete er an vielen (ehemals) bedeutsamen Opferstätten der Samen. Die Strahlung, die von diesen Plätzen ausgeht, ist stark und lässt sich von Radiästheten, die Geomantie betreiben, aus großer Entfernung anpeilen. Die Opferstätten können auf diese Weise leicht gefunden werden. Es gibt dann auch in der normalen Wirklichkeit Bestätigungen dafür, dass es sich tatsächlich um Opferstätten handelt, wie Steine auf dem Opferfelsen oder andere Dinge, wie sie oben erwähnt sind. Während die Opferstätten im Süden nicht mehr benutzt wurden, waren sie im hohen Norden anscheinend noch in Betrieb oder bis vor kurzem in Betrieb gewesen. 

In Bücher kann man lesen, dass das Merkmal eines Opferplatzes der Samen seine landschaftliche Schönheit sei. Dies konnte der Autor nicht bestätigen. Die Opferstätten waren nicht nach landschaftlicher Schönheit ausgesucht worden, sondern nach ihren „Strahlungskräften“. Die Orte, an denen sie liegen, weisen die gleichen feinstofflichen Merkmale auf wie im christlichen Europa die Orte der meisten Kirchen und insbesondere der Wallfahrtsstätten. Ihre wichtigsten feinstofflichen Merkmale sind im folgenden aufgeführt, soweit der Autor für sie empfänglich ist. Desweiteren werden auch die an diesen Orten durchgeführten Rituale verglichen.

Gemeinsamkeiten zwischen den verborgenen Kräften der Orte, an denen christliche Kirchen erbaut wurden und den Kräften der Orte, an welchen in Finnisch-Lappland die Opferstätten der Samen zu finden sind: 

          Es handelt sich um Plätze mit starker Strahlkraft, um Orte der Kraft, wie sie in der Geomantie genannt werden.

         In der Höhe finden sich starke sogenannte Einstrahlungspunkte, wie sie Radiästheten bekannt sind. Am Boden unter ihnen kann man sich aufladen und seine Lebens-Energien auftanken.

        Es gedeiht dort der heilige Baum des Lebens (Yggdrasil) und auch noch andere ebenso bedeutsame Mysterien haben dort ihren Platz.  Sie holen Energie aus höheren Dimensionen und stellen sie den Lebewesen auf der Erde zur Verfügung. Darüber hinaus haben sie mit grundlegenden Strukturen des Lebens zu tun, wie sie heute noch unbekannt sind.

          Über jeden dieser Plätze wacht eine geistige Wesenheit.  

Dem Autor war es vergönnt, dass im hohen Norden einer dieser geistigen Wesenheiten, ein Schamane der Samen, Verbindung mit ihm aufnahm und ihm einen kleinen Vortrag hielt. Die Präsenz und die Rede der geistigen Wesenheit waren so klar und überwältigend, dass der Autor mit großer Sicherheit wusste, dass es der Hüter der Opferstätte war, der mit ihm sprach. Es waren Ratschläge, aber auch eine Zurechtweisung, die sich der Autor anhören musste und von ihm etwas beschämt akzeptiert wurde.

Diese Liste der gemeinsamen Merkmale von christlichen Kirchen und den Opferstätten der Samen lässt sich fortsetzen. Wenn die Örtlichkeiten in der nicht-alltäglichen-Wirklichkeit auch ähnlich sind, so kommt es doch in erster Linie darauf an, was während einer christlichen Messe und was während eines Opferrituals der Samen als Wesentliches in der nicht-alltäglichen-Wirklichkeit geschieht. Auch diese Frage glaubt der Autor beantworten zu können.

Kann der rituelle Verzehr eines Bärenherzens bei den Samen in Lappland mit der Eucharistie im Christentum verglichen werden?

In Ritualen holen höhere Wesen Kraft auf die Erde herab und stellen sie den Teilnehmern zur Stärkung und Reinigung zur Verfügung. Wenn die Samen ein Bärenherz rituell verzehren, so erhalten sie dabei wahrscheinlich andere Energien als die Teilnehmer an einem christlichen Gottesdienst. (Es dürfte sich um Lebens-Energien der kraftvollen Gattung der Bären handeln, die bei den Samen als höhere Wesen verehrt wurden.) Wenn sie aber den höchsten Himmelsgott anrufen, so dürften die Kräfte, welche die Samen erhalten, die gleichen sein wie die Teilnehmer an einer Messe. Die heilige Eucharistie in einer Kirche und ein archaisches Opferritual der Samen unter freiem Himmel dürften dann die gleiche positive Wirkung auf die Teilnehmer haben. Die jenseitigen Wesenheiten helfen den Menschen ohne Rücksicht auf die Art, wie sie verehrt werden.

Die Kalewala, das Nationalepos der Finnen, beginnt mit der Aufzählung von Eigenschaften des Himmelsgottes  Ukko, der später mit Gottvater und Christus gleichgesetzt wurde. Ukko wurde ursprünglich nur von den Finnen, später auch von den Samen verehrt. Obwohl längst zum Christentum bekehrt, sollen die Fischer-Samen noch bis vor einigen Jahrzehnten zu der Waldinsel Ukkokivi im Inari-See hinaus gerudert sein, um dort Ukko, dem Himmelsgott, Fische, Fleisch, Rentiergeweihe und Felle zu opfern. Der Autor besuchte die Insel.

Nachdem das Schiff angelegt hatte, stapfte er zusammen mit Japanern durch Moos und über Baumstämme an Fichten und Kiefern vorbei den Opferberg hinauf. (Ähnlich wie bei den Samen so werden auch in Japan heute noch Naturgottheiten, die Kamis, verehrt.) Wenn heute auch auf dieser Insel im Inari-See nicht mehr geopfert wird, so bleibt sie dennoch der heilige, heilbringende Ort, der sie immer schon gewesen war, lange, bevor Menschen hierherkamen.

Der Autor konnte dort die Gräber zweier Schamanen muten, von denen eine starke feinstoffliche Strahlung ausging. Auch an den sonstigen Opferstätten der Samen, die der Autor aufsuchte, waren Schamanen in der Nähe der Opferfelsen begraben, übrige Stammesmitglieder in größerem Abstand davon.  Die Schamanen, deren Gräber nahe der Opferfelsen liegen, sind anscheinend auch die Hüter dieser Plätze. Mit den Hütern der Plätze kann man anscheinend auch in Verbindung treten. 

Quelle der starken Schwingungen, die von ihren Gräbern ausgehen, sind die Knochen der Schamanen. Dies ist ein eigenartiges Phänomen. Der Autor war überrascht, als er dies bei anderer Gelegenheit zweifelsfrei feststellen konnte. Es spricht dafür, dass der Reliqienkult im christlichen Europa nicht nur auf einer Geschäfts-Idee beruhte.

(Der Inari-See mit vierzig Kilometer Länge und dreißig Kilometer Breite der größte See Lapplands, fast schon ein Binnenmeer. Er liegt dreihundert Kilometer über dem Polarkreis.)

Der Himmelsgott Ukko im finnischen National-Epos Kalevala:

„Groß und mächtig ist Ukko, der Gott der Götter, der König der Könige, den das Volk auch Jumala nennt. Weiß ist sein Haar und weiß sein Bart, eine feuerfarbene Wolke ist sein Gewand, der Blitz ist sein Schwert und der Regenbogen seine Armbrust. Himmel und Erde sind ihm untertan“, so beginnt das Epos.

Von der zauberischen Geisterwelt heißt es:

Viele Geister und Dämonen hausen in Fels und Strom, in Busch und Baum, große und kleine, gute und böse,

Ilmatar, der schöne, herrscht in der Luft,

Wellamo, die wilde, im Wasser,

Tuoni, der finstere, im Reich der Toten.

Über ihnen allen aber ist Ukko“.

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Seinen Geschöpfen

half GOTT immer schon, wenn sie

IHN darum baten!

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Im heil´gen Ritus

angerufen, schenkt GOTT uns

Kraft und auch Reinheit!

Kahler Baum über grünem Strauch mit roten Blumen!

Kahler Baum über grünem Strauch mit roter Kamelie! (eigenes Photo)

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Die kahlen Bäume

blicken neidvoll auf Sträucher

mit grünen Blättern!

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