Bagua mit den 8 Trigrammen und den Hexagrammen 63 und 64
Italienische 1 Euro Münze mit vitruvianischem (wohlgeformtem) Mann – eine Zeichnung von Leonardo da Vinci (eigenes Photo)
Wenn man zwei Trigramme miteinander verbindet, so erhält man ein Hexagramm, von denen es im I-Ging 64 gibt. Ein Trigramm besteht aus drei Linien, von denen jede entweder Yin (gebrochen) oder Yang (durchgehend) sein kann. Ein Hexagramm besteht aus sechs dieser Linien.
Wenn man im Bagua oben zwei der Trigramme durch eine Linie verbindet, so erhält man die graphische Darstellung eines Hexagramms. Die Verbindung zwischen den beiden Trigrammen Wasser und Feuer ist eine Waagerechte. Wasser und Feuer, Mond und Sonne, Nacht und Tag halten sich wie bei einer alten Waage das Gleichgewicht.
Die beiden Waagerechten, die zwischen Wasser und Feuer in das Bagua eingezeichnet sind, entsprechen den Hexagrammen 63) Vor der Vollendung und 64) Nach der Vollendung. In Hexagramm 63 hat das Trigramm Feuer unten und das Trigramm Wasser oben seinen Platz. In Hexagramm 64 ist es umgekehrt. Die beiden Hexagramme stehen für die Tagundnachtgleiche (Herbst-Tagundnachtgleiche im 3. Jahr), da dann Tag und Nacht gleich lang sind und sich ebenfalls die Waage halten.
Zusammen mit den beiden Hexagramm-Paaren der Herbst-Tagundnachtgleiche für das 1. und 2. Jahr stellt das Hexagramm-Paar 63/64 (die Trigramm-Verteilung dieser drei Hexagramm-Paare) das Boot Tianchuan in der Milchstraße dar. Dies ist ein chinesisches Sternbild.
Auch ein Boot muß sein Gleichgewicht wahren, sonst kentert es. Da Wasser und Feuer auch für Gefühl und Verstand stehen, wird den Menschen empfohlen, sich die Tagundnacht-Gleichen zum Vorbild zu nehmen. Wie Tag und Nacht bei Annäherung an die Tagundnacht-Gleichen immer mehr zu einem Gleichgewicht kommen, so soll der Mensch daran arbeiten, sein seelisches Gleichgewicht, das Gleichgewicht zwischen Verstand und Gefühl, zu stärken. Einer der Wege zu einem stabilen seelischen Gleichgewicht ist regelmäßige Meditation!
Boot Tianchuan in der Milchstraße als altchinesisches Sternbild und als I-Ging Diagramm
Es handelt sich um Sterne aus dem Sternbild Perseus. Die altchinesischen Sternbilder haben im allgemeinen nur wenig Ähnlichkeit mit unseren abendländischen. Bei uns sind die Sterne in 88 Sternbildern zusammengefaßt. Für die frühe Han-Zeit heißt es, dass 783 helle Sterne in 118 Konstellationen zusammengefaßt waren. Anfang des vierten Jahrhunderts n. Chr. waren es in China 1464 Sterne in 283 Sternbildern.
Die Übereinstimmung zwischen altchinesischem Sternbild und I-Ging Diagramm ist frappierend. Das gleiche gilt für eine Reihe weiterer altchinesischer Sternbilder. Diese Übereinstimmung zusammen mit den anderen Aufgaben, welche die I-Ging Hexagramme zu leisten hatten, zeigt die überragenden Fähigkeiten der altchinesischen Mathematiker und Logiker.
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Muster der Sterne,
Abbild allen Geschehens
bei vielen Völkern!
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Heil´ge Trigramme
als Plan von Stern-Palästen
im Fuxi-Himmel!
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Boot Tianchuan
muß sein Gleichgewicht wahren,
ebenso der Mensch!
I
Aus „Das Dreifaltige Himmelszelt im…“
Grünes Moos im Winter (eigenes Photo)
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Grünes Moos gedeiht
üppig im Dauer-Regen
warmer Winterzeit!
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Ein schwarzer Schatten
huscht gedankenschnell vorbei!
Du, Bruder Amsel?
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In der Dämmerung
treten Rehe zum Äsen
auf die Waldwiese!